Stefan Spiessberger – Momentum und Interview

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Stefan Spiessberger ist das Aushängeschild der österreichischen Kiteszene, der Oberösterreicher legte starke Auftritte im Worldcup hin, platzierte sich overall in den Top4, gewann mehrmals die österreichische Meisterschaft und punktet immer wieder mit kreativen, anderen Videos: zum Beispiel sein neuestes Werk „Momentum“.

The life we choose for ourselves will create our momentum. And strong like the wind its force will carry you through.

 

Interview mit Stefan

Hey Stefan, wie seid ihr auf die Idee gekommen Momentum zu produzieren?

Das begann eigentlich vor ca. 2 Jahren wo ich in Schweden durch meinen Freund Oscar, der später auch im Video mit dabei war, den Filmer des Projekts kennengelernt habe. Ich sah sofort, dass er ein richtig gutes Auge für kreative Shots hat und war von Anfang an überzeugt davon, dass ich mit ihm ein größeres Projekt starten möchte. Dann wurden wir uns sehr schnell einig. Wir wollten von dem pure Action-Clip, den eigentlich jeder schon auf repeat gemacht hat weg und wollten einen Kurzfilm drehen, der mit nur wenig Storytelling durch die Bilder und Aufnahmen beeindruckt.

Wer war an der Produktion beteiligt?

Wir waren da eine ganz schön große Crew. Das waren Markus (Filmer), Oscar und ich als Rider, Bootfahrer für die Aufnahmen und Follow-Shots beim Kiten und dazu die 6 köpfige Boots-Crew die uns zwei Wochen lang von Spot zu Spot gefahren hat.

Wie bist du eigentlich zum Kitesurfen gekommen?

Gelernt hab ich Kitesurfen bei mir zuhause am Traunsee. Nachdem ich dann einigermaßen sicher war am Wasser, war ich eigentlich ständig zwischen Traunsee und Neusiedlersee unterwegs. Ich war von Anfang an so begeistert an dem Sport, dass ich jede freie Minute am Wasser verbringen musste! Danach machte ich zwei Sommer lang ein Praktikum in Ägypten/El Gouna, wo ich echt viel am Wasser war und richtig viel lernen konnte. Nach den Ägypten-Trips stürzte ich mich ins Contest Leben.

Wie trainierst du abseits vom Wasser?

Wenn ich nicht am Wasser bin und ein paar Tage kein Wind ist, bin ich schon fast täglich im Fitnesscenter. Freestyle geht doch sehr auf den Körper. Man kann zwar Verletzungen nicht verhindern, aber wenn ich fit bin, ist das Risiko doch um einiges geringer.

Seit wann startest du auf der Tour?

2012 war mein erstes volles Jahr auf der Worldtour.

Hat man als Europäer überhaupt eine Chance gegen die Kids aus Brasilien, die ständig perfekte Bedingungen haben?

Auf jeden Fall! Ich glaube durch die doch sehr unterschiedlichen und teilweise nicht so einfachen Bedingungen in Europa, aber auch bei uns in Österreich lernt man einfach auch bei nicht so perfekten Bedingungen zu Kiten. Das geht den Kids aus Brasilien definitiv ab und bei Weltcup Events mit schweren Bedingungen musst du das zu deinem Vorteil nutzen zu wissen.

Du hast dich auf Mauritius relativ schwer an der Schulter verletzt, wie geht es dir jetzt?

Ja, Mauritius war hart. Während des Worldcups, im Viertelfinale, hab ich mir meine Schulter ausgekugelt. Das war echt schmerzhaft und ich hab eigentlich schon das Schlimmste befürchtet. Bei der Schulter dauert normal echt lange bis alles wieder gut genug ist, um beim Kiten voll angreifen zu können. Mit richtig viel Physio und Training hab ich es jedoch echt gut hinbekommen und war nur drei Monate nach meinem Unfall auf Mauritius wieder am Wasser. Mittlerweile bin ich fast auf meinem altem Level zurück.

Was sind deine Pläne für die neue Saison? Startest du wieder auf der GKA? Dürfen wir uns auf neue Videos freuen?

Ich werde auf jeden Fall wieder auf der Worldtour angreifen. Vor allem nach der Verletzung möchte ich wirklich noch einmal Vollgas geben. Ich plane derzeit auch gerade eine Web-Serie die ich dieses Jahr filmen möchte. Aber mehr möchte ich noch nicht verraten 😉

Wie sieht dein Leben abseits von der GKA und dem Profikiten aus?

Ich war ca. 10 Jahre lang „Full Time Kitesurfer“, habe aber vor wenigen Monaten endlich den Mut dazu gefunden, ein Online Studium zu beginnen. Das versuche ich jetzt natürlich so gut es geht neben dem Kitesurfen und Reisen zu meistern. Definitiv nicht einfach, aber eine echt coole Herausforderung für mich.

Welches Kite-Setup verwendest du 2020?

Ich fahre hauptsächlich den Vegas von Duotone mit der Click Bar.

Wie haben sich die Vegas Kites die letzten Jahre verändert?

Die Kites sind in den letzten Jahren unglaublich robust geworden. Die Performance des Vegas ist in den letzten Jahren schon wirklich Top gewesen und wird jetzt immer noch von Jahr zu Jahr getuned und stätig besser. Ich denke, dass sieht man auch an den Resultaten auf der Worldtour. Beide Weltmeister, bei Frauen und Männern, sind auf dem Vegas unterwegs.

Hast du einen Tipp parat für Youngster die durchstarten und richtig schnell besser werden wollen?

Ich denke das wichtigste ist der Spaß am Wasser. Egal welche Disziplin man bevorzugt, wenn es Spaß macht lernt man am schnellsten und mit der richtigen Motivation stehen sogar uns Österreicher alle Wege offen es vielleicht sogar an die Weltspitze im Kitesurfen zu schaffen.

Wie siehst du die Entwicklung im Kitesport? Wohin bewegen wir uns?

Ich denke im Freestyle geht es in Zukunft auch immer mehr um Kiteloops bei Starkwind. Das wird sich ähnlich wie bei den Surfern entwickeln. Der Beste ist am Ende derjenige, der sich in allen Bedingungen am besten zurechtfindet. Und das wird cool zum Zusehen sein.

Was wünscht du dir für deinen Sport?

Ich komme gerade aus Australien zurück. Als ich dort zu meiner ersten Session an den Spot kam sah ich ca. fünf 12-jährige Kids auf dem Wasser. Das hat mich richtig begeistert und ich bin sofort raus und hab versucht ihnen bei ein paar Tricks weiterzuhelfen. Für mich ist das wirklich cool zu sehen, wenn junge Kitesurfer einfach einen mega Spaß an der Sache haben. Das wünsche ich mir, noch viel mehr Youngsters in unserem Sport zu sehen.

Wordrap

Homspot: Traunsee und Tarifa

Lieblingsspot: Australien/Perth

Lieblingstrick: S-Mobe

Lieblingsevent auf der Tour: Brasilien/Cumbuco

Wellen oder Flachwasser: Flachwasser

Strapless: nur bei guter Welle!

Foil: unter 12 Knoten

Kitesurfen: Freiheit

Windsurfen: Wann kann ich mich endlich zum Forward überwinden?

 

Über Stefan Spiessberger:

Geb. am: 30.10.1989

Aus: Ebensee am Traunsee

Kitesurfen seit: 2006

  • 4 x österr. Meister
  • 2x Vize Europameister
  • 4 Weltcup Podiums
  • Top 10 im Weltcup seit 6 Jahren in Folge

Sponsoren: Duotone, ION, Energie AG Sportfamilie, Raiffeisen Salzkammergut, Firefin, Robline

Du willst mehr von Stefan sehen:

Instagram: @stefanspiessberger

Facebook: Stefan Spiessberger

Webseite: www.stefanspiessberger.com

Youtube: Stefan Spiessberger

Bilder: Stefan Spiessberger / Markus Wetterberg

Interview: Max Brinnich