Komplett FOILSÜCHTIG – Markus Hetzmannseder

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Markus Hetzmannseder ist ein waschechter Traunsee-Local. Obwohl er wahrscheinlich nicht vom windreichsten Spot Österreichs kommt, hat Markus dort Frontloops gelernt, war einige Jahre bei internationalen Freestyle Contests dabei und hat 2018 mit dem Foilen seine neue Leidenschaft entdeckt. Mittlerweile betreibt der Upsidedown Teamrider eine mobile Windsurffoil-Schule im Salzkammergut, denn was früher eine Qual war (genau zu wenig Wind), liefert jetzt perfekte Conditions – fast jeden Tag! Wir haben Markus zum Interview geladen, genauer nachgefragt und auch ein paar Tipps zum Foilen lernen gesammelt -damit auch Ihr schneller aufs Foil kommt!

 

Interview

Hey Markus, warum hast Du als ambitionierter Freestyle- und Wavewindsurfer eigentlich zu Foilen begonnen, das ist ja recht weit auseinander eigentlich?

Eigentlich war das so eine fließende Entwicklung. Ich war zunehmend von den Bedingungen zu Hause gelangweilt, mit der Familie zu reisen ist aber nicht immer leicht und dann tauchten plötzlich immer mehr Videos von Balz Müller (wer ihn nicht kennt checkt mal das Video) am Foil auf. Der Typ war damals schon sowas von progressiv: ist gesprungen, Duckjibes, Loops alles einfach – das sah viel mehr nach Spaß aus, als das bekannte „Foilen“ mit riesigem Material.

Dann habe ich im Herbst 2018 den Entschluss gefasst: Ich will das auch. Ich will an meinem Homespot (Rindbach) einen Loop mit dem Foil springen. Das war quasi auch Back to the Roots mit 19 hab ich dort meinen ersten Loop beim Windsurfen gemacht und jetzt 2-3 Jahre später 😉 gab es eine neue Herausforderung. Besonders interessant ist das halt, weil wir die Conditions echt direkt vor der Haustüre haben (foile meistens mit 5.4 oder 5.8) und man endlich mehr Surftage sammeln konnte.

Wie waren Deine ersten Foilsessions?

Beim ersten Mal war eine gesunde Art von Respekt dabei. Ich hatte ein bisschen ein mulmiges Gefühl, ähnlich wie wenn man einem Big Day mit riesen Wellen am Strand steht. Ich hab davor nur Videos gesehen und musste mit Try and Error an die Sache rangehen. Für die ersten zwei, drei Sessions habe ich auch einen Helm und eine Prallschutzweste verwendet. Insgesamt ging es aber recht schnell: am ersten Tag fliegen, am zweiten Tag kontrolliert foilen und dann gings flott weiter bald folgten Halsen und erste Tricks.

Insgesamt war es aber eine andere Herangehensweise als beim Freestylen. Man muss viel mehr überlegen wie man das alles richtig (schlau) macht, Segel und Brett einzeln tragen, guten Spot wählen, Bedingungen richtig einschätzen usw…

Und wie lange hat es dann bis zum Loop gedauert?

Ok, ich muss zugeben der Weg war etwas schwieriger und länger als gedacht. Denn weil man ja bei tendenziell wenig Druck foilt, braucht man neben den nötigen Mut auch eine nahezu perfekte Technik. Aber ziemlich genau vor einem Jahr im Frühling 2019 war es dann soweit – und es hat noch mehr Motivation ausgelöst um noch mehr zu pushen und besser zu werden!

Welches Equipment sollte man am Anfang benutzen?

Ich persönlich glaube, dass zusammenpassendes Material wichtig ist. Das Foil sollte zum Brett passen. Generell sind Foils mit großen Frontwing (wie zB Slingshot FWind oder Fanatic 1250) am Anfang besser, da sie bei wenig Fahrgeschwindigkeit schon ins fliegen kommen.

Ich persönlich würde sagen am Anfang ein bisschen ein größeres Segel, aber auch nicht zu  groß – wenn man so im Halbgleiten ist, kann man am leichtesten Foilen üben – aber ein Kurs hilft ungemein. (Markus bietet Kurse im Salzkammergut an, wir machen das auch am Neusiedler See)

Wie machst Du die Foil Schulung?

Ich fange eigentlich immer mit einer kurzen Landschulung an. Dabei schauen wir uns das Material genauer an, ich erkläre die richtigen Einstellungen (Foilposition, Mastfußposition, Schlaufenposition) und helfe besonders bei der Auswahl der richtigen Segelgröße – das ist nämlich am Beginn für Foilanfänger wirklich schwer einzuschätzen.

Ich schule immer über einen Helm mit Mikro, so bin ich direkt mit dem Schüler verbunden und kann ruhige Anweisungen geben, dabei surfe ich ein paar Meter daneben und sehe genau welche Tipps ich geben muss, damit es schneller gelingt.

So foilen die meisten schon nach 15-30min im Normalfall, das Personal Coaching hat da einfach viele Vorteile.

Welchen Fehler den Du gemacht hast sollte man unbedingt vermeiden?

Am Anfang habe ich Foilwindsurfen zu sehr mit Winsurfen verglichen. Das beginnt bei der Segelwahl endet aber bei einem viel wesentlicheren Punkt: der Köprerhaltung.

Man kann beim Foilen viel aufrechter und entspannter stehen, man hat dann sogar mehr Kontrolle. Wenn man sich wie beim klassichen Windsurfen reinlehnt – kantet man das Board leicht auf, verlenkt das Foil und crasht hart.

Wie kontrolliert man das Foil am besten?

Dazu muss man sich bewusst machen wie ein Foil funktioniert: Drückt man den hinteren Flügel nach unten (hinterer Fuß) steigt das Foil. Drückt man vorne nach unten sinkt es – das geht nicht nur über den Fuß, sondern auch mit einem Drücken der vorderen Hand am Gabelbaum.

Deine 5 Tipps für Foileinsteiger

  1. Das passende Material: Board und Foil im ideal Fall von einem Hersteller – Flügel aufs Gewicht abstimmen
  2. Die richtige Schutzausrüstung: Helm und Prallschutzweste
  3. Die idealen Coditions: gleichmäßiger Wind zwischen 10-15 Knoten, wenn es böig ist wird’s am Anfang schwierig.
  4. Das Foilen: nicht direkt aufs Foil gehen! Über Langsames angleiten, Halbgleiten vorsichtig ans Foil gewöhnen und dabei lernen die Höhe kontrollieren
  5. Harte Crashs vermeiden: am Anfang kommt es oft zum Overfoil, also das Foil kommt so hoch raus, dass die Strömung abreisst. Dann klatscht man wie ein Stein hinunter. Dabei auf keinem Fall loslassen sondern den Gabelbaum festhalten und versuchen in den Schlaufen zu bleiben, dann wird der Touchdown halb so Schlimm.

Wie hat sich das Equipment weiter entwickelt seit Du dabei bist?

Die Foils haben eine deutlich größere Windrange bekommen. Man kann mit großen Frontwings schon ab 6-7 Konten mit einem 6.5er Windfoilen – das ist einfach genial, trotzdem kann man die Flügel bei mehr Druck besser kontrollieren.

Die Boards sind kompakter geworden, Slingshot war ja sehr früh schon bei dem Trend – jetzt ziehen die anderen eigentlich alle nach und die Boards werden kürzer und kürzer. Andererseits gibt’s aber auch viele Freerideboards die Foilready sind und auch erstaunlich gut funktionieren, wobei ein natürlich reines Foilboard viele Vorteile hat: früher losgeht, es ist leichter kontrollieren, die Touchdown sind deutlich sanfter und insgesamt hat man beim reinen Foilen einen höheren Funfaktor. Wenn der Fokus auf reinem Foilen liegt sollte man wohl wirklich zu einem reinen Foilboard (zB Slingshot Wizzard 125 oder 150, Fanatic Stingray 125, JP Hyperfoil) greifen, will man beides machen machen aber definitiv kombinierte Boards Sinn (zB Fanatic Blast 120 ) .

Für mich persönlich war der Slingshot Freestyle 115 ein Quantensprung, denn auf dem braucht man kein 4 Schlaufensetup mehr, so können Freestyler mehr in der gewohnten zentralen Position stehen, das ist auch für Anfänger gut.

In welche Richtung wird sich das ganze entwickeln?

Vielleicht kommt es zu einer neuen Renaissance das Windsurfens, zumindest bei uns fangen Windsurfer zum Foilen an, die eigentlich nicht mehr so mit dem Sport verbunden waren, denn plötzlich kann man fast immer aufs Wasser.

Und auch wenn sich Windsurffoilen am Anfang super körperlich anfühlt, nach ein paar Sessions wenn man das ganze unter Kontrolle hat, ist es wesentlich relaxter als mit großem Material Freeriden zu gehen! So kann man länger am Wasser und länger Spaß haben. Auch für ältere Windsurfer kann das interessant sein, geht auch weniger am Rücken als ein 8.4er Slalomsegel 😉

Aber generell: ALLE Windsurfer fangen bei uns grad zum Foilen an!!! Besonders bei klassischen Wochenendebedingungen: plötzlich geht es IMMER! keine Umsonstfahrten mehr zum See…man verdoppelt seine Surftage!

Und Punkto Material?

…das Material ist schon sehr gut ausgereift. Am Anfang waren die Entwicklungssprünge wirklich noch groß. Aber selbst wenn Neuheiten kommen die deutlich besser sind, sind wir mittlerweile auf einen recht hohen Level, sprich wenn man jetzt ein gutes Foil kauft, hat man auch nächstes Jahr noch ein gutes Foil und wahrscheinlich viel Spaß damit!

Wordrap

Homespot: Traunsee und Attersee

Lieblingsspot: Traunsee/Traunkirchen

Foil: die Zukunft

Windsurfen: Passion

Foil Freestyle oder Freeride: beides

Foil Race: Olympia wär cool, aber leider zu alt

Kitesurfen: noch nie probiert

Flachwasser oder Welle: Welle

Finne oder Foil: Foil

 

Über Markus

Geb. am 21.06.1973

Aus: Wels – Österreich

Windsurfen seit: 1986 – 34 Jahre

  • Begonnen mit 13 Jahren am Traunsee
  • Mit 19 den ersten Frontloop am Traunsee gesprungen.
  • Von 1998-2006 Freestyle competions King of the lake lake Garda- Wourldcup Podersdorf– Slivaplana- …..
  • 7.9.2018 Start mit den Windfoilwindsurf
  • Mein erster gesprungen Foil-Frontloop am Traunsee mit 46 Jahren am 7.4.2019.

Motto: „Fahre nicht fort – foile im Ort“

Sponsoren:  Surfshop Upsidedown, Slingshot, GA Windsurfing, Tabou Boards, IONahaeffects.at

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Marco im Mens Fitness Magazin

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Unser Windsurf Slalom Racer Marco Lang schafft zunehmend den Sprung in die Mainstream Medien. Nach einem erfolgreichen Saison Debut in Hyeres (Frankreich) kommt nun die ganze Packung an Coverage! Ihr wollt trainieren wie Marco? Kein Problem – hier erklärt euch das österreichische North/Fanatic Aushängeschild warum Windsurfen so anstrengend ist und das eigentlich beste Ganzkörpertraining ist : http://mensfitness.de/hanging-loose-mit-marco-lang

 

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