Wie die letzten Jahre schon auch heuer wieder ein Fixpunkt in Podersdorf fanden Ende September die Surfgames statt. Etabliert als Wind & Wassersportveranstaltung mit vielen Bewerben kam dieses Jahr zusätzlich zu den vielen Sportausstellern, auch noch eine Campingmesse dazu, was ja zum reisefreudigen Surfpublikum gut passt.
Wie überall auf der Welt macht der Wingsport auch vor den Surfgames nicht Halt und nachdem letztes Jahr schon Wingfoil Bewerbe gefahren wurden standen diese auch heuer wieder am Plan. Zusätzlich zu Windsurf Freestyle, Kitesurf Freestyle & Bigair sollten also auch Wingfoil Bewerbe für Race & Freestyle gefahren werden.
Windverhältnisse
Und obwohl die Windausbeute nicht die beste war, konnten die Veranstalter das Beste daraus machen und so wurden viele Bewerbe gestartet – leider aber nicht alle fertig gefahren. Die Windverhältnisse waren nicht einfach – sowohl für die Judges & Raceleitung als auch für die Fahrer.
Windsurfen
Im Windsurf Freestyle, bei dem wieder ein großes Starterfeld teilnahm, konnte nur die erste Runde fertig gefahren werden – und so kam nur für die U17 eine Wertung zu Stande. Für die Windsurfer wurde dann ein TOW-IN Bewerb veranstaltet bei dem die Surfer mit dem Jet-Ski angezogen wurden und so Freestyle Moves zeigen konnten. In diesem Bewerb hat auch das Team Upsidedown zugeschlagen und Michi Czech (Severne) konnte den 3ten Platz einfahren.
Kitesurfen
Die Kitesurfer konnten sowohl den Freestyle als auch Bigair Bewerb beenden und auch hier ließen unsere Teamrider nichts anbrennen. Im Freestyle hatten wir mit Christopher Fuchs (Ozone) den 2ten Platz, mit Clemens Siraki (Duotone) den 3ten Platz und Sandro Haubenwallner (Slingshot) den 4ten Platz.
Wingfoil
Beim Wingfoilen konnte auch ein Bewerb gefahren werden – auch wenn die Windverhältnisse nicht optimal waren. Wingfoilen funktioniert ja auch bei weniger Wind. Die Fahrer hatten eher mit dem extrem, niedrigen Wasserstand zu kämpfen und so mussten die kurzen Masten ausgepackt werden. Unser Freund & Levitaz Boss Adrian Geislinger konnte sich am Ende durchsetzen und stand am Podium ganz oben, vor der Wassersport Legende Chris Sammer und dem Oberösterreicher Bernhard Mayerhofer. Am Sonntag wurde dann noch ein Wingpump Bewerb gestartet bei dem es darum ging wer länger am Foil pumpen kann. Adrian Geislinger (Levitaz) schaffte mit seinem Setup fast 3 Minuten und wurde damit Erster vor Clemens Siraki (Fanatic) und Michi Leitner (Levitaz).
Auch wenn wir uns etwas mehr Wind gewünscht hätten, waren die Surfgames 2021 wieder ein cooles Event und die Stimmung am Strand war wie immer sensationell. Freunde treffen, Material abchecken, Fachsimpeln – auch das gehört bei unseren Sportarten und dem Surflifestyle immer dazu und soll auch so sein! Wir freuen uns auf nächstes Jahr!
Bilder by Stefan Scheitl, Natasha Schubert, Arnold Digruber, Heli Fuchs & Surfgames.at
Hey Tim! Viele kennen dich, aber stell dich mal kurz vor:
Servus, Ich bin der Tim, 18 Jahre alt und seit 3 Jahren im Team vom Surfshop Upsidedown. Ich war schon davor Windsurfer, bin aber aktuell mehr auf dem Kite.
Du bist seit mittlerweile 3J Teil unseres Teams, wie sehr liebst du den See noch?
Grundsätzlich hat sich nichts verändert. Der Neusiedler See ist immer noch mein zu Hause und es ist immer schön Daheim zu sein. Hier gibts super viele Freunde, eine nette Szene am Strand, außerdem hat der See den Vorteil, dass man immer nach Hause gehen kann wenn der Wind abkackt. Das schöne ist man kann hier alles haben von Sunset und Leichtwind oder 35-40 Knoten.
Was hat dich zum Kitesurf-Freestyle ermutigt?
Ich habe schon immer als Jugendlicher die Menschen an diesen mysteriösen Drachen Tricks machen sehen. Ab diesen Moment wusste ich „Das will ich auch“ aber zu diesem Zeitpunkt war ich noch zu klein und leicht, also versuchte ich wie mein Vater das Windsurfen zu erlernen.
Als ich Anfang 2019 im Surf Shop Upsidedown zu arbeiten begann, habe ich die Chance gesehen und sofort ergriffen in unserer zusammenhängender Kite Schule (Kite2Fly) eine Stunde genommen.
Ich habe sofort dieses einzigartige Gefühl gespürt, dies kennt jeder Kiter, das Gefühl von Freiheit, Fliegen, konzentriert sein aber trotzdem entspannt. Dieses Gefühl hat mich bis heute nicht mehr losgelassen. Es ist auch dafür verantwortlich, dass wenn gute Bedingungen sind, ich unbedingt eine Runde aufs Wasser gehe.
Schneller als gedacht konnte ich in beide Richtungen upwind fahren und wagte mich anschließend an die ersten Sprünge.
Ende 2019 war endlich mein Kitelevel soweit, dass ich mich regelmäßig ausgehängt habe, das ist natürlich ein unbeschreibliches Gefühl. Es war allerdings auch mit sehr vielen Stürzen und Enttäuschungen verbunden, ebenso gab es Tage, an denen ich mir gedacht habe, ich höre auf und es funktioniert gar nichts. Aber das Schöne ist es gibt Freunde, die mich motiviert haben und Bekannte, die mit der Zeit zu besten Freunden geworden sind und die mich stark gefördert haben.
Was fühlst du bzw. begeistert dich Freestyle zu fahren?
Ich habe jedes Mal aufs Neue die Möglichkeiten mich selbst zu verwirklichen, in einer Welt, die geprägt ist von Vorschriften und Regeln ist Kite-Freestyle mein Ruhepol, wo ich mich nur auf mich, das Wasser und den Wind konzentriere. Jeder Sprung ist meine eigene Entscheidung und jeder Sturz eine Konsequenz. Umso ein höheres Glücksgefühl ist es, wenn ich einen neuen Trick erlerne und dies mir die Gewissheit gibt, mit viel Training, Anstrengung und Mühe alles schaffen zu können. Kiten heißt für mich Freiheit und Leidenschaft.
Gehst du noch Windsurfen?
In letzter Zeit, muss ich zugeben, war ich schon sehr motiviert zum Kiten und war eher weniger mit dem Windsurfstuff am Wasser, hab mir aber vorgenommen wieder mehr Windsurfen zu gehen, weil besonders das Gefühl, wenn man komplett überpowert mit 55-60km/h übers Wasser gleitet einzigartig ist.
Welche sportlichen Ziele hast du fir für 2021 vorgenommen?
Eigentlich hab ich probiert mir nichts vorzunehmen und wirklich den Sport als Spaß und Ausgleich zu sehen, ABER irgendwie hab ichs dann doch nicht ganz geschafft und mir vorgenommen den Hear Attack beim Freestyle Kiten zu lernen und vielleicht auch beim Foilkiten den ein oder anderen Airtrick wie zB Boardoffs zu lernen.
Was hältst du vom Trend „Wingsurfen“ bzw generellt vom Foilen?
Ich glaub, dass Wingsurfen eine gute Möglichkeit ist für viele Spots einfacher aufs Wasser zu kommen. Natürlich gibt es gerade einen riesen Hype darum, ich versteh den Hype muss ich zugeben, und ich war auch schon ein paar mal Wingen und hatte viel Spaß dabei, allerdings hats mich noch nicht so gepackt, dass ich für Wingen auf Kiten oder Windsurfen verzichten würde.
Wo sind deine liebsten Destinationen?
Meine erste ausländische Kite Reise führten mich im Winter 2 Wochen nach Sri-Lanka. Die Menschen waren überaus freundlich und hilfsbereit. Ein warmes schwüles und angenehmes Klima und perfekte Flachwasser Bedingungen. Es herrschten im Winter perfekte Windverhältnisse zum Kiten, entgegen der ungünstigen schwachen Windverhältnisse, welche im Sommer dort herrschen.
Mein zweiter Halt war im Februar 2019 die Insel Teneriffa. Dies war zwar ein geplanter Windsurftrip aber hin und wieder Kiten zu gehen konnte ich mir auch nicht verkneifen 🙂 Es gibt alles an einen Spot von Freestylen übers Foilen bis zur Welle. Es kann sich in allen Arten und Könnerstufen des Windsports ausgetobt werden. Das Klima ist entgegen des mitteleuropäischen Winters aufgrund der der Lage warm und trocken. Es ist aber ein typischer Starkwindspot.
Ich kann jedem nur empfehlen beide Spots auszuprobieren.
Ich hoffe wir sehen uns bald am Wasser, wo ich jeden Anfänger für das Kitesurfen begeistern kann.
Allroundkites sind nichts für Profis! Profis brauchen extreme Kites um Ihre Leistung aufs Wasser zu bringen! Anfänger können mit dem Material von einem Weltmeister nichts anfangen. Solche und ähnliche Aussagen hört man immer wieder und können wir darüber nur lachen. Die derzeit aktuellen Kites der Saisonen 2020/2021 sind wohl die vielseitigsten Kites die es jemals gegeben hat. Das neue Material kann viel mehr als man denkt und ist viel einfacher als befürchtet. Wir wollen Euch ein paar Besispiele nennen und ein bisschen in die Vergangenheit des Kitesurfens schauen.
Als das Kitesurfen um den Jahrtausendwechsel richtig in die Gänge gekommen ist, war Kitesurfen wirklich noch ein Sport für Spezialisten. Tüfteln und Ausprobieren, Selberbauen und Optimieren waren damals noch an der Tagesordnung. Als ich mit dem Kitesurfen 2004 angefangen habe, habe ich die Revolution der 5. Leine miterlebt. Damals war ein Depowerweg von 15 bis 20 cm nicht unüblich. Man hat sich am Strand mit den anderen Kitesurfern ausgetauscht und zusammen verschiedene Set Ups ausprobiert. Damals war das Material alles andere als Einsteigerfreundlich.
Doch so weit muss man gar nicht zurückgehen. Erst in den letzten 2 bis 3 Jahren hat sich gerade auf der Front der Einsteigerkites extrem viel getan. Und das nicht zum Nachteil für den Endkunden. Die Hersteller haben reagiert und sind so genannte Ein- und Aufsteigerkites keine langweiligen Traktoren sondern spritzige, vielseitige Spaßmaschinen.
Kites für Einsteiger, Aufsteiger und Profis von Duotone
Beginnen wir beim Duotone Neo. Wir (bei Kite2Fly) verwenden den Neo sehr gerne als „ersten Kite“ für Anfänger. Der Kite startet leicht, entwickelt guten und vor allem berechenbaren Druck und dreht angenehm eng. Front- und Backstall muss man praktisch erzwingen. Mit diesem sehr einfach zu fahrenden Kite wurde auf der anderen Seite der Italiener Airton Cozzoliono Lopez zwei Mal in Folge Wave Weltmeister und trat der mit dem Duotone Neo 2020 beim King of the Air in Kapstadt an. Der Duotone Neo ist das beste Beispiel für einen Einsteigerkite mit dem man Weltmeister werden kann. Für die Saison 2021 hat der Hersteller den Duotone Neo SLSaufgelegt, der mit 15% leichterem Material die Latte für die anderen Hersteller nochmals nach oben gelegt. Durch diesen Gewichtsvorteil kann der Duotone Neo SLS mit deutlich besseren Low End aufwarten und ist zumindest gleich hart im nehmen wie der klassische Duotone Neo.
Duotone kann aber neben dem Neo noch mit einem anderen easy going Kite aufwarten: der Duotone Mono als one strut Kite ermöglicht einfachstes Handling, ist fehlerverzeihend und benutzerfreudlich. Durch das geringe Gewicht und das sehr kleine Packmaß ist der Duotone Mono der ideale Begleiter auf Reisen. Beim Freeriden und auf dem Foil macht der Duotone Mono eine extrem gute Figur und durch das einfache Handling kann wirklich jeder mit dem Mono umgehen. Wenn die ersten Versionen von one strut Kites bei overpower noch strukturelle Probleme hatten, hat der Duotone Mono diese Kinderkrankheiten gänzlich abgelegt und den anderen Herstellern am Markt gezeigt, wie ein einfacher Kite auch dem Profi Spaß machen kann.
Kites für Einsteiger, Aufsteiger und Profis von Slingshot
Einen anderen Weg gehen die Amerikaner von Slingshot. Die Jungs aus Oregon haben mit dem Slingshot Rally GT V1 und dem Nachfolger für die Saison 2021, dem Slingshot Rally GT V2 einen extrem verstärkten Kite für die Schulung geschaffen, der eine wahre Freeride-Maschine ist. Der Slingshot Rally GT ist so easy going, dass unsere Schüler immer schneller lernen und schon nach kurzer Zeit selbständig fahren können. Trotzdem ist der Kite alles andere als langweilig. Sein konstanter Druck und das einfache Handling machen den Slingshot Rally GT auch am Foil zu einem treuen Begleiter der gerade in den Manövern berechenbar ist wie ein schweizer Präzisionsuhrwerk. Die Haltbarkeit hat der Rally GT in vielen Stunden Kiteunterricht bewiesen und bleibt uns der Rally GT V2 aufgrund seiner robusten Bauweise sicherlich noch viele Jahre erhalten. Die neue Sentry V1 Bar kommt rechtzeitig zum Modellwechsel und wird uns das Leben nachhaltig erleichtern.
Wer es noch etwas leichter haben will, kann bei Slingshot auch zum Ghost V1 greifen. Als One Strut Design vereint der Ghost V1 das Hardcore Design mit der Leichtigkeit von nur einer Strut. Den Ghost V1 als EInsteigerkite zu bezeichnen ist vielleicht vermessen, weil er doch für den Einsatz am Foil und wegen dem geringen Packmaß zum Reisen gemacht ist, aber aufgrund der Einfachheit bei der Benutzung kann der Slingshot Ghost V1 auch von jeden kompletten Anfänger benutzt werden.
Kites für Einsteiger, Aufsteiger und Profis von Ozone
Die Engländer von Ozone haben jahrelange Erfahrung damit, einfach zu fliegende Einsteigerkites zu bauen. Mit Ihrem Dauerbrenner Catalyst ist Ozone vom Markt nicht weg zu denken. 2021 kommt Ozone allerdings mit einer neuen Wunderwaffe auf den Markt. Der neue Ozone Catalyst V3 als One Strut Kite wurde aus dem bereits bekannten Alpha V1 entwickelt. Das Konzept ist ganz einfach: Man nimmt einen der besten und beliebtesten One Strut Kites am Markt, verstärkt diesen an den kritischen Stellen und hat einen der besten Kites für Ein- und Aufsteiger. Mit dem neuen Catalyst V3 wird der Einstieg spielerisch und der Freerider oder Foiler werden Freudensprünge am Wasser machen.
Kites für Einsteiger, Aufsteiger und Profis von Cabrinha
Aus Hawai kommt der Cabrinha Moto. Dieser klassische one for all Kite ist eigentlich als Allrounder positioniert, der aber so einfach zu bedienen ist, dass auch absolute Anfänger mit dem Cabrinha Moto Freude haben werden. Wie alle anderen hier erwähnten Kites ist auch der Cabrinha Moto zu viel mehr fähig als einfach nur dem Anfänger einen leichten Einstieg zu ermöglichen. Würde es am Markt nur mehr den Cabrinha Moto geben, würde ein Großteil aller Kiter trotzdem glücklich sein. Cabrinha hat mit dem Moto einen der vielseitigsten Kites am Markt geschaffen.
Freuen wir uns gemeinsam auf die Saison 2021 und freuen wir uns über die Entscheidungen der Kitedesigner von Duotone, Slingshot, Ozone und Cabrinha. Sie haben uns für die kommende Saison Einsteigerkites gebaut, die viel mehr können als man denkt, viel und einfachen Spaß versprechen und trotzdem nicht langweilig werden. Und günstig sind diese Kites obendrein. So einfach war Kitesurfen noch nie…
Hey Balz, Viele kennen dich ja – aber stell trotzdem mal kurz vor.
Servus, ich bin Balz Müller aus der Schweiz, durch und durch verrückt – sagen zumindest manche.
Du lebst in der Schweiz und bist einer der progressivsten Windsurfer, Foiler und Wingsurfer – wie passt das zusammen?`
Man kann so sagen, der Foilsport hat die Schweiz komplett auf den Kopf gestellt und auch der Wassersport hat sich durch das Foilen komplett zum positiven verändern. Plötzlich macht es Sinn Wassersportler in der Schweiz oder an einem Binnensee zu sein. Die Bedingungen sind ja meistens eher suboptimal und das Wunderzeug aus Carbon oder Aluminium (Foil) kann einem da wirklich den Tag versüßen.
Kannst du vom Sport leben?
Seit vergangenem Jahr bin ich als Balz Müller selbstständig und kann endlich komplett vom Wassersport leben – somit ist mein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Als Windsurfer war es ultra schwer, aber der Foiltrend und das Wingsurfen haben es endgültig möglich gemacht.
Wie hast du das Foilen für dich entdeckt?
Meine ersten Foilerfahrungen sind wirklich schon eine Zeit her, so 2013-2014 hab ich zum ersten mal versucht mit einem Hydrofoil zu windsurfen. Es hat mir aber ab der ersten Sekunde an wirklich Spaß gemacht (ich träume heute noch davon), obwohl das Material mehr als unausgereift war. Als dann einige Jahre später die ersten echten Foils rauskamen ist der Funke sofort wieder übergesprungen.
War am Anfang schon das Ziel Windsurffoil Freestyle zu machen oder war reines Cruisen ok?
Im meiner ersten Session wusste ich eigentlich schon, dass das Ziel sein wird. Ich hab da direkt schon Duckjibes und erste Sprünge versucht, hatte aber auch schon heftige Crashs obwohl ich noch nichts waghalsiges versucht habe.
Die ersten Freestyle Tricks kamen dann ziemlich bald und es funktioniert eigentlich ziemlich jeder Move. Aber gerade am Anfang hatten wir da schon gewisse Bedenken und die Langzeitstudie zu den Schäden am Körper fehlen noch 😉 aber wir sind fest dran die Grenzen auszuloten.
Wurdest du in der Szene dafür belächelt?
Ich denke, sogar noch heute werde ich für meine Foilstyle Sachen belächelt, generell aber auch fürs Foilen. Ich sag das immer so: die meisten lachen übers Foilen bis sie den ersten Flugversuch selber unternehmen und dann sind sie Feuer und Flamme. Aber das ist bei jeder Neuheit so, es gibt immer die Skeptiker. Trotzdem ist jeder Tag, ein guter Tag um etwas neues zu probieren!
Was macht Foilen für dich so besonders?
Foilen ist für mich einfach wie ein freier Vogel übers Wasser zu fliegen und einfach alle Sorgen hinter sich zu lassen. Dieses dreidimensionale Freiheitsgefühl (fast wie im Pulverschnee) lässt mich einfach nicht locker!
Die Saison werden ja die PWA Freestyle Regeln geändert – und Foils offziell erlaubt, die Stimmen dazu sind sehr gemischt – wie stehst du dazu? Wird das viel verändern?
Das wird so eine Sache. Foilfreestylen im Worldcup ist fast unmöglich zu judgen. Wenn jemand einen Spock mit dem Foil macht und jemand einen Spock slidet, das ist nicht das selbe – aber schauen wir mal wohin sich das entwickeln wird, man muss halt auch mit der Zeit gehen. Wir hatten genug Events, wo man mit 5.2 nicht ins Gleiten gekommen ist und es kein Ergebnis gab mit Foil hätten wir aber performen können!
Als Beispiel: Vorletztes Jahr am Browersdam war wirklich 5.2 Pumpwind und ich war aber mit 4.4 Foil am Anschlag – das ist eine andere Welt.
Wie das später gehandhabt wird werden wir sehen, es kann aber eine riesige Chance für das gesamte Freestyle Windsurfen sein, so dass wir mehr Events bekommen (auch mit Finne). Also generell sehe ich die Entwicklung schon positiv, bin aber selbst schon gespannt wie das Konzept umgesetzt wird.
Du wechselst ja immer mehr zum Wingfoil, wie hast du begonnen?
Als leidenschaftlicher Sportler jeder Brettsportart kam das Wingen als Kombination von allem Surfen, Skaten, Snowboarden, Kiten, Windsurfen richtig rein. Durch das Unverbunden sein von Board und Wing gibt es so viele Möglichkeiten und das macht unglaublich Spaß.
Welchen Trick lernt man da als erstes?
Beim Wingsurfen habe ich das Gefühl, funktionieren die Tricks viel einfacher, beim Windfoilen ist es komplizierter. Mit dem Wing springt es sich wirklich easy, es zieht einem auch hoch. Gerade der Upwind360, wo man erst 180 Grad Springen kann, lernt sich relativ unkompliziert. Als ersten Sprung sollte man sich am Raily versuchen, wo man sich vom Wing hinten nach ziehen lässt und dann die ersten Rotationen!
Der Backflip ist ja grad der gehypte Move. Wie gings dir beim Lernen? Wie ist das im Vergleich zu einem Loop beim Windsurfen?
Flips waren bis vor ein paar Monaten eigentlich unmöglich, alle hielten das für nicht machbar. Aber wie es sich in letzter Zeit bestätigt hat, ist es erstaunlich unkompliziert doch möglich, mit viel Mut und den Kopf ausschalten, mit Schwung nach hinten und schon bist du rum.
Es hat sich auch gezeigt, dass es dafür mehrere Techniken gibt. Zum Beispiel vom Freestyle Kiter Maxim Chabloz der springt mehr einen Trampolin Backflip (auch wie der Jeffrey Spencer, der ja der erste war), ich versuche mit meinem Windsurfbackground mehr einen Pushloop wie im Windsurfen zu machen. So ergeben sich unterschiedliche Styles.
Insgesamt sind beide Varianten aber scary und kompliziert, aber sobald man rum ist fühlt es sich erstaunlich einfach an. Der Einstieg klappt am besten mit kleinem Foil, kleinem Wing, stärkerem Wind und etwas Welle.
Beim Takeoff einfach voll Hinten reindrücken und nach Hinten schauen, aber oft passiert es halt das man nur eine viertel oder halbe Drehung macht und dann ziemlich verrückt crasht. Insgesamt würde ich sagen es ist nicht schwieriger als beim Windsurfen, aber doch deutlich anders!
Wie siehst du da die Einflüsse. Du hast ja den starken Windsurffreestyle Kitesurfbackground – das ermöglicht dann wiederum ein paar andere Moves?
Ja generell werden die Moves einfach unterschiedlich zusammen gefügt. Manche Jungs springen schon Handlepasses wie beim Kiten und auch die Railys machen die auch deutlich anders. Den Windsurfeinfluss sieht man bei mir widerrum in den Flips und den Switch Rotationen.
Das coole am Wingen ist ja, das es die Wassersportler gemeinsam aufs Wasser bringt: Surfer, Kiter, Windsurfer und so fusioniert sich das alles zu einem ganzen neuen Style.
Welche Tricks sind da noch möglich?
Ich glaub es gibt kaum Limits. Es sind bestimmt auch 3 oder 4 fache Backflips möglich wie im Snowboarden, die Frage ist eher wie es dem Fahrer nach der Landung geht 😉 Aber so 720er, 900er sind schon eingedreht und gelandet, ich denke es kommt noch vieles was wir uns gar nicht vorstellen können, man ist ja nicht mit dem Brett verbunden wie beim Windsurfen oder hat Leinen wie beim Kiten. Wir werden noch viel sehen, es sprengt mir fast die Vorstellungskraft jeden Tag! Ich träume nachts schon von sehr verrückten Rotationen.
Du bist auch stark in die Entwicklung der Ensis Wings eingebunden, was zeichnet den Wing aus?
Ich frage mich die ganze Zeit wie Wingsurfen in 2 Jahren ausschauen wird. Auf jeden Fall werden die Wings immer direkter, einfacher, handlicher. Am meisten entwickeln wir gerade eigentlich das Thema Sicherheit, etliche Hersteller kommen ja ohne Sichtfenster aus- Fenster machen den Wing eigentlich deutlich schlechter aber umso mehr am Wasser sind umso notwendiger wird das.
Interessant wird auch die Frage was braucht der Wingsport, der Markt, ob da vielleicht ein Boom ran muss oder eine andere Neuheit kommt. Wir geben wirklich Gas bei Ensis, wir machen viele Protos in unterschiedliche Richtungen, aber generell kann man sagen die Wings sind aktuell schon wirklich gut! Was da kommen wird und wie es kommen wird, kann man jetzt noch nicht wirklich sagen, war heute wahrscheinlich neu ist, ist in 3 Monaten schon wieder komplett überholt, das ist aber nicht nur bei den Wings so sonder auch bei den Foils und Boards natürlich. War aber auch letztes Jahr schon so, wenn ich daran zurück denke, bekomm ich Kopfschmerzen 😉
Welchen Wing würdest du als One Does it All empfehlen?
Der Ensis Wing funktioniert eigentlich sehr gut für alles, hat recht viel Power im Vergleich zu anderen Wings, hat genug Lift für Sprünge, ist direkt und easy zu kontrollieren für Sprünge und kann auch neutral gestellt werden auf einer Welle. Aktuell ist das meiner Ansicht nach sicher einer der besten One for Everything Wings. Viele Marken haben ja mittlerweile einige Modelle im Lineup. Wir sind aber natürlich auch am überlegen, wegen spezifischer Modelle für Freestyle, weil es einfach schon sehr spezial wird. Aber für den ersten Wingeinstieg braucht man eigentlich nichts spezifisches, sondern einen angenehmen Wing, der neben dir als Freund in der Luft schwebt und das macht der Ensis sehr gut.
Welche Windrage deckst du mit so einem Standard 4,5er ab?
Das krasse an Wings ist die Windrange! In der ersten Woche Wingen hatte ich nur einen 4er und dann einen 4,5er. In der ersten Session war ich bei 5-10 Knoten Wind (eigentlich Windstille) und beim zweiten mal bei einem 50 Knoten Föhnsturm. Jedes mal mit dem gleichen Wing.
Aber so ein 5er Wing deckt eigentlich alles ab, man kann den ja auch bei viel Wind überm Kopf neutral stellen, Ich flieg den 4.5er Wing eigentlich mit meinen 80kg in sämtlichen Windstärken. Wenn man da noch den Frontflügel beim Foil varriert, brauchts eigentlich nichts anderes mehr.
Welches Foil fährst du? Wie viel Fläche empfiehlst du?
Viele Foils! Mein absoluter Favourite ist der 1700er. Früher bin ich immer einen 2100er gefahren, aber der war ein bisschen zu groß für die Landungen. Als Lowwind Flügel ist man mit dem 2100er perfekt, fliegt bei wenig Wind und kommt auch leicht hoch – dann macht man schneller Fortschritte. Ich seh oft bei anderen Jungs die sehr kleine Foils fahren, dass sie deutlich weniger probieren, weil sie sich nicht ständig wieder neu anpumpen wollen!
Wie verändern sich die Wingboards aktuell? Was ist da noch möglich? Welches Volumen sollte man wählen zum Freestyle vs Cruisen?
Viele fahren auch super kleine Boards, Tituan zb fährt 30l. Ich hab mein Mittel gefunden bei 60l, fahre aber auch oft 80l. Es übt sich halt einfach mit mehr Volumen. Je nach Pumptechnik kann man bis zu 30l Volumen kaschieren. Bei euch am Neusiedler See braucht man wohl wegen der Tiefe ein bisschen größere Boards.
In welche Richtung glaubst du entwickelt sich Wingen noch. Bei uns in At starten immer mehr leute damit, wie ists bei euch in der Schweiz?
So wie ich das sehe, geht es durch die Decke. Bei uns bringt es Leute aufs Wasser, die nicht einmal Wassersport Erfahrung haben. Ich seh immer mehr Leute an den Spot kommen, die ich noch nie am Wasser gesehen hab, und das finde ich mega schön zu sehen wie attraktiv Wassersport wird. Das Potential der neuen Sportart ist gerade fast unbegrenzt.
Bist du mittlerweile mehr am Wingen als Windsurfen?
Schwer zu sagen. Wir haben oft ideale Wingbedingungen (also schlechte Windsurfbedingungen), deswegen bin ich oft auf dem Wing unterwegs. Es wingt sich halt einfacher beim schwachem Wind. Ich hab es gerade wieder mal gemerkt wie ich ein Windsurfoilboard getestet hab. Ich war mir vom Wasserbild (Schaumkronen) eigentlich sicher das es reichen müsste und mit dem Wing war ich schon am rumfliegen, aber zum Windsurffoilen hat es nur mit extrem viel Einsatz gereicht. Wingen ist da etwas unkomplizierter und deswegen bin ich aktuell schon mehr mit den Wings unterwegs. Bei uns bläst ja zu Teil auch nur sieben Knoten Wind und sehr böig mit dem Wing pumpst du 5m an und kannst nach 10m schon einen Trick machen und bist sehr wendig.
Wenn gut Wind ist bin ich sofort normal Freestyle Windsurfen ist meine große Leidenschaft, da hab ich richtig Bock drauf.
Was hast du dir für 2021 im Sport vorgenommen? PWA, Wingtour, Weltmeister Titel?…
Wenn alles zu Stande kommt sind aktuell sieben Wingtour Stops. Das sind viele neue Orte, das find ich spannend. Nach 10 Jahren PWA war ich fast nur für Contests an 3-4 Orten, aber dennoch hab ich auch heuer wieder Lust auf die PWA (Windsurftour) zu gehen und coole Sessions mit den Windsurfjungs zu teilen.
Aber ich bin mir gar nicht sicher, ob alles stattfindet. Seit 2020 versuch ich gar nicht mehr Pläne zu machen, denn wir leben in einer schnelllebigen Welt wo alles fast unplanbar ist aktuell. Ich freu mich auf die Saison und geb Voll Gas.
Eine Frage noch zum Abschluss, immer wieder geistern Videos von dir im Schneesturm durchs Web – wie erträgst du diese Temperaturen? Welche Tipps und Tricks hast du fürs Wintersurfen?
Ich war auch heute wieder bei Schneeregen und wirklich kalten Temperaturen am Wasser. Vielleicht hab ich auch ein extremes Kälteempfinden (oder eben nicht), aber ich bin halt mit diesen Verhältnissen auch aufgewachsen! Trotzdem glaube ich, man kann sich da auch ein bisschen abhärten – das meiste ist definitiv mental. Ich habe da sicher auch kalte Finger, am Körper ist es mit einem guten Neoprenanzug sicher nicht kalt. Wichtig ist eine dicke Haube, denn die meiste Wärme verliert man über die Kopf – es engt halt ein. Wichtig ein guter Anzug. Ich fahr einen 5/3er Anzug und wenns richtig kalt ist noch einen Shorty unter dem Neo – dann hat man so eine 7mm Schicht, kann sich aber kaum mehr Bewegen, aber man kann Rippen.
Wie gesagt das Problem sind die Hände, die geschlossenen Handschuhe sind nicht ideal weil man so leicht Krämpfe bekommt, am besten sind eigentlich Fäustlinge mit offenen Handflächen. Einen Trick kann ich aber verraten: Man geht raus, fährt 3-4 Schläge, kommt wieder rein, lässt die Finger auftauen- schaut dass wirklich wieder Blut in die Finger kommt. Das tut zwar eventuell etwas weh, aber dann bleiben die Finger danach viel länger warm und man kann bei sehr kaltem Temperaturen erträglich surfen. Gute Ausrüstung lohnt sich aber.
und jetzt bis bald am Wasser euer Balz!
Wordrap
Homespot: Bielersee (Schweiz) (jeden Tag Wind fürs Foil)
Lieblingsspot: Neuenburger See (auch Schweiz) bei richtig Sturm Wahnsinn
Lieblingstrick:
Windsurfen: Shifty (wie Achterbahn)
Wingsurfen: 720 aus Swich
Foilstyle: Backloop aus Flachwasser
Wenn du wählen müsstest:Windsurfen oder Wingsurfen / Finne oder Foil / Welle oder Flachwasser / Bus oder Hotel
Ich wähle nicht mehr: morgens Wellenreiten, dann mit dem Wing die Wellenabreiten bis der Wind stärker wird und dann eine richtig fette Wave/Freestyle Session zum Windsurfen und zum Abschluss noch ein bisschen Kiten. Und ganz ehrlich mit dem Bus hab ich mein eigenes Hotel immer dabei 😉
Sponsoren: Danke dass Sie mein Traumleben unterstützen und möglich machen
Diese Frage wird uns häufig gestellt. Deswegen haben wir uns jetzt die Zeit genommen auch die passenden Antworten zu liefern, denn eine pauschale Antwort ist nicht so einfach. Ja, man kann viele Foils auch zum Wingfoilen verwenden, allerdings zum Teil mit deutlichen Einschränkungen – wie groß diese sind erfahrt ihr in diesem Beitrag und natürlich auch in dem Video am Schluss.
Die Unterschiede zwischen Windsurf – Kitesurf – Wingfoil
Grundsätzlich gibt es bei uns drei kategorien von Foils: Windsurf-, Kitesurf und Surf- & SUPfoils (bzw Wingfoils).
Windsurffoils
Der größte Unterschied zwischen Windsurffoils und den anderen Foilkategorien ist die deutlich längere Fuselage, da beim Windsurffoilen der Druck durch den Mastfuß und das Segel nicht nur durch den Surfer auf das Foil wirkt, muss der Frontflügel weiter vorne sitzen. Deswegen sind Windsurf-Fuselages bis zu 30cm
länger als kurze Surf-Fuselages. Außerdem wird das Foil durch die längere Fuselage deutlich stabiler in der Nickachse – das ist besonders wichtig bei höheren Geschwindigkeiten mit Windsurfmaterial.
Bei den Frontflügeln greift man im Windsurfen auf Flügel zwischen 900cm2 und 1500cm2. Ein 1500cm2 geht durchaus schon je nach Wind auch zum Wingfoilen, für Einsteiger sind aber deutlich größere Flügelsetups zu empfehlen. Für Fortgeschrittene Wingfoiler reicht ein Flügel um die 1500cm2sicherlich aus.
Kitefoils sind wirklich sehr verschieden, von sehr racigen gestreckten Flügeln bis zu größeren surfigeren Frontflügeln gibt es alles. Während die sehr auf Speed getrimmten Race-Foilmodelle (wie Levitaz R5, Duotone Daytona) nicht zum Wingsurfen geeignet sind, sollte man mal einen Blick auf die surfigeren Freeride Foils werfen: Kitefoils wie das Duotone Spirit Surf 1500 oder das Levitaz Shaka M taugen durchaus auch zum Wingen.
Beim Kitesurf-Foilen werden meistens deutlich kleinere Flügel verwendet als zum Wingfoilen wirklich gut geeignet sind. Die größte Kitefoils haben meistens um 1500cm2Fläche, das ist für Einsteiger beim Wingsurfen eigentlich zu klein für ambitionierte Foiler aber kein Problem!
Haben eine kurze Fuselage, sind für nicht so große Geschwindigkeiten ausgelegt und ermöglichen engere Turns. Die großen Frontwings mit bis zu 2500cm2 Fläche sind auch perfekt für Wingeinsteiger geeignet oder bringen einem bei extrem wenig Wind aufs Foil. Bei den Flügeln sind die kleinsten, schnellen Foils für Tricks oder höhere Geschwindigkeit ca so wie bei großen Kitefoilsmit um die 1200cm2 (zB Balz Müller fährt die bei viel Wind). Bei wenig Wind sollte man aber zu deutlich größeren Frontflügeln greifen. Die meisten von Euch, die Wingfoilen als Leichtwind-Alternative sehen sollten unbedingt eher zu großen cruisigeren Flügeln greifen!
Interessant in unserem Material Pool sind hier bestimmt die Slingshot Foils, die komplett modular sind – hier könnte zb beim FKite nur der Frontflügel getauscht werden und schon hat mein ein perfektes Wingfoil. Beim Windsurffoil FWind wäre eine Möglichkeit nur die Fuselage zu tauschen (auf eine kurze) und den 76er Infinity Frontwing weiter zu verwenden. Aber auch Levitaz hat ein komplett modulares System bei dem die Frontwindg & Fuselage getauscht werden kann und so das Foil zum Kiten oder Wingen verwendet werden kann. Die Fanatic Windsurf und SUP Foils sind untereinander aktuell noch nicht kompatibel. Der Große Windsurfwing passt leider nicht auf die kurze Surf Fuselage und die großen Surfflügel passen leider nicht auf die Windsurffuselage.
Nachdem Leichtbauweise bei Kites immer mehr zum Thema wird – hier die Interpretation aus dem Hause Slingshot der UFO. Besonders unser Jo hatte mit den kleinen Kites schon sehr viel Spaß beim Foilen – aber hier mehr.
Wir haben einen Neuzugang im Upsidedown Kite Team. Nach vielen Jahren auf Liquid Force, wechselt der Hotshot von der Westcoast Sandro Haubenwallner zu Slingshot und www.usd.at. Was er über seinen Wechsel, die neuen Slingshot Kites zu sagen hat und welchen Schirm er in Zukunft fliegt lest ihr hier.
Sandro Haubenwallner:
Alles begann mit einem Mail von Liquid Force Kiteboarding Headquarter indem mitgeteilt wurde, dass LFK in ca. 60 Tage aus ihrer Firma genommen wird um andere Wege zu gehen. Ich war total verwirrt und wollte es nicht wahrhaben.Aber HEY Kopf hoch und nach vorne schauen!
Für mich war klar, dass ich neue Wege gehen muss – und dieser Gedanke beschäftigte mich auch schon längere Zeit. Ich wollte mich weiterentwickeln und neu finden.
Mein erster Schritt war es, dass ich verschiedene Brands und Kites testete und habe mich ziemlich schnell für eine Marke entschieden – SLINGSHOT SPORTS: geile Kites, mega Boards und coole Stimmung. Zusätzlich mit Ride Engine an Board habe ich die besten Hard Shell Trapeze und Wetsuits am Markt. Mir persönlich war es sehr wichtig, dass ich eine Brand für mich finde, die zu mir passt und mit der ich mich zu 100% identifizieren kann. Zu meinem Glück kam dann auch noch der Anruf von Jo. Er teilte mir mit er hätte etwas sehr Passendes für mich und ich solle mich mit Slingshot persönlich in Kontakt setzen, ob sie überhaupt Interesse an meiner Person haben und an einem neuen Teamrider. Jo gab mir die Nummer vom Office und ich meldete mich direkt bei den Jungs. Am anderen Ende der Leitung hörte ich mit großer Überraschung eine mir bekannte Stimme: Tom Visbeck. Ein guter alter Bekannter von mir. Meine Entscheidung wurde dadurch noch viele mehr bestärkt und der Deal war für mich schon nebensächlich. Tom teilte mir mit, dass Jo ihm schon von meiner Story bezüglich LFK erzählt hat.
Slingshot war happy – USD war happy – und ich war einfach stoked!
Überzeugt von der Qualität, dem Style, der Linie und dem Sortiment von Slingshot und Ride Engine war es nun soweit eine Bestelliste für mich zu gestalten und glaubt mir diese war lange haha.
Da ich ja leidenschaftlicher Wakestyler bin war für mich klar, dass ich mir auf alle Fälle die RPM nach Hause holen muss. Und natürlich darf dabei nicht das Sam light Pro Modell „Refraction“ fehlen, sowie der KTV Boot und das Leben macht wieder Sinn.
Bewegt sich mindestens ein Blatt am Baum heißt es für mich Foil Time und so schnell wie möglich Startklar am Strand. Dazu habe ich mir ein passendes Board mit Foil Set zusammen gestellt Dwarf Craft 3,6 Board mit smoothen Fahrgefühl, trotzdem sehr agil ist und eine super Rückmeldung vermerkt.
Als Foilset habe ich mich für das Hover Glide FKite V.3 mit Apollo Frontflügel entschieden àfür smoothie Turns, hohen und schnellen Antrieb und einzigartiger Wendigkeit. Um das Foilen noch mehr aufzuwerten gehört ein ordentlicher Kite zur Ausrüstung dazu – bei mir wurde es der Ghost Kite. Das Ergebnis = Mörder Fahrspaß.
Ride Engine an der Seite zu haben ist purer Luxus. Ich werde mit Neopren Anzügen und Trapezen komplett ausgestattet – mit höchster Qualität und top Design.
Der Wasserstand auf unserem See fordert sein Tribut. Praktisch an jedem windigen Tag werden Windsurffinnen beschädigt, zum Teil auch irreparabel. Die Frage nach einer günstigen und guten Finne bekommen wir also immer öfter gestellt. Wir haben lange nach einer Alternative zu den herkömmlichen Herstellern von G10 Finnen gesucht, haben einige Finnen getestet, aber nie für gut befunden. Nunja die Dinge haben sich geändert. Der englische Hersteller K4-Fins produziert hochwertige Finnen in einer günstigen „Plastikbauweise“, die auch wirklich gut funktioniern. Aber was und wer steckt dahinter? Warum sind die Finnen so viel billiger? Sind die K4 Finnen nicht viel zu weich? Wie werden sie hergestellt? Wer testet sie? Warum fahren immer mehr Waveprofis, die Spurhalter auch auf der PWA Worldtour. Wir sind den Fragen Nachgegangen.
Hallo Steve&Murray, wir freuen uns, dass wir eure Finnen heuer verstärkt im Sortiment haben! Bei uns am See sind immer mehr Leute mit den knallgelben K4Fins am Wasser. Wie ist K4 überhaupt entstanden und wer steckt hinter der Marke?
Steve: Nach der Universität habe ich fast 30 Jahre für die Spritzguss Firma meines Vaters gearbeitet und eines Tages hab ich beschlossen eigene Finnen für mein Twin Fin Waveboard in unserer Firma zu bauen. Ich war wirklich überrascht wie gut der erste Versuch ausging und ich wusste sofort, das könnte etwas großes werden. Die ersten Finnen haben viele meiner Freunde getestet, einer davon war Murray und der war sofort begeistert. Das war vor über 10 Jahren, seitdem haben wir aber große Entwicklungssprünge beim Material und bei unseren Formen gemacht, die Finnendesigns sind viel besser geworden, aber vor allem haben wir viel Erfahrung gesammelt wie das beste aus Material und Form herausholt.
Murray: Ja die ersten 10 Jahre sind unglaublich schnell verflogen. Steve ist der Mann hinter den Spritzwerkzeugen und ich hab den lustigen Job, unser Marketing&Händlernetzwerk zu managen, damit die Windsurfer unsere gelben Finnen in die Hände bekommen. Wir haben mit einem kleinen Shop angefangen, mittlerweile gibt es unsere Finnen in über 200 Shops weltweit und viele Pros weltweit verwenden sie.
Ihr habt es ja schon kurz angerissen, K4 Fins sind eigentlich Spritzguss-Teile. Wie und wo werden die Finnen gemacht?
Steve: Ich zeichne die Designs (also Outline, Profil, Profilverlauf usw) mit einer CAD Software am Computer, anschließend wird die Negativ-Form der Finne aus Aluminium gefräst und danach werden die Formen mit einer großen Spritzgussmaschine mit verstärkten Kunststoff gefüllt. Das alles geschieht komplett hier in UK.
Aber sind Plastik Finnen nicht viel zu weich?
Steve: Ich glaube, die eigentliche Frage sollte sein: Sind nicht vielleicht die meisten Finnen zu hart? Ich denke, Surfer die unsere Finnen noch nicht probiert haben und nur an Plastik denken, würden überrascht sein wie steif unsere Finnen eigentlich wirklich sind. Aber natürlich ist der „Flex“ Bereich der Finne, weicher, aber das ja genau das, was wir wollen, denn die Finne soll in diesem Bereich arbeiten können, aber beispielsweise unsere 20cm Leon SS ist wirklich sehr hart, es ist gar nicht einfach das Tip der Finne mit der Hand zu verbiegen.
Ist eine Plastik Finne also gleich gut wie eine Standard G10 Finne?
Steve: Prinzipiell würde ich kategorisch JA sagen, solange man von Finnen unter 40cm ausgeht, ab dann wird es schwierig die Performance einer G10 Finne mit unseren Finnen herauszuholen – das ist auch der Grund warum wir keine Finnen über 40cm anbieten.
Es ist einleuchtend, dass kurze Multifinnen(Twinser, Thruster, Quad) super funktionieren, aber wie habt ihr eure Freeridefinnen verbessert?
Steve: Wir haben wirklich viel Zeit in die R&D der längeren Freeride Finnen wie der Fang investiert. Interessanterweise haben wir drei gleiche 36cm Prototypen (aus der gleichen Form) mit drei verschiedenen Materialien getestet, die vor allem in der Härte varriert haben, dabei war die weicheste Finne, die mit einem merklich schnelleren TopSpeed. Steif ist also nicht immer gut. Wir haben uns aber dennoch dafür entschieden, dass härtere Material auf den Markt zu bringen, denn hier waren die Overall Eigenschaften etwas besser. Wir haben als Benchmark eine sehr beliebte G10 Finne immer im Vergleich getestet und unsere eigenen gelben Finnen haben sie in jedem Bereich übertroffen.
Wer testet eure Finnen dann?
Steve: Unsere Freeride (Fang) und Freestylewave (3SW) Finnen werden in der Surfstation vom OTC in Weymouth (England) in super Flachwasser Bedingungen getestet, dabei gibt es dort sogar spiegelglattes Wasser für Speedruns. Großen Dank an Tris Best und sein Team. Unsere Wavefinnen werden zum einen von unseren Pros und andererseits von mir selbst in den classic Cornwall Conditions getestet. Zum Teil holen wir uns auch noch Feedback von unseren National Teamridern aus England ein, denn sie surfen hier viele verschiedene Spots.
Murray: Wir haben ein super Team von Internationalen Windsurfern, die viele verschiedene Aspekte und Qualitäten mitbrigen: zB Thomas Traversa, Alex Mussolini, Adam Lewis, Leon Jamaer, Graham Ezzy und viele mehr. All diese Jungs geben viel Feedback und das ist einfach toll.
Wie ist die Haltbarkeit von K4 Finnen?
Steve: Wir bekommen echt wenige kaputte Finnen zurück, überraschenderweise eigentlich gar keine. Unsere Finnen sind vielleicht nicht so hart wie G10, aber einfach zu reparieren, wenn man doch einmal einen Stein oder ein Riff erwischt hat. Murray: Hand auf Herz: Ich kann mich gar nicht mehr an unsere letzte Reklamation erinnern
Ist es möglich eine K4Finne, ähnlich einer G10 oder Carbon Finne, nach einer Grundberührung nachzuschleifen?
Steve: Ja natürlich! Sollte man kein Schleifpapier zur Hand haben, geht im Notfall sogar ein Flacher Stein oder eine Asphaltfläche für eine schnelle Reparatur vor einer Session.
Warum sind eure Finnen eigentlich gelb?
Steve: Unser Gelb war kein Unfall sondern pure Absicht. Die Gelbe Farbe hat beim Spritzguss super Eigenschaften (besser als andere Farben) und die auffällige Farbe ist perfekt um aufzufallen – simple Promotion.
Was wolltest du schon immer über K4 Fins sagen, was die Leute wissen sollten?
Steve: Wir beide brennen einfach zu 100% für Windsurfen und unser Nummer 1 Ziel ist, die beste Finne für uns und die Leute zu machen, die den Sport genauso lieben wie wir selbst, der Rest wird sich selbst erledigen!
Ein paar interessante Fakten zum Finnen-Tuning gibts hier
Dem eigenen Nachwuchs mit dem Windsurfvirus infizieren? Keine leichte Aufgabe, aber definitiv möglich und mit den Tipps von unserem Max Brinnich, der seit vielen bei der Next Generation Week 6- bis 10jährigen Kids Windsurfen beibringt, um einiges leichter!
Zuerst sollten wir uns die Frage stellen, wer kann überhaupt Windsurfen lernen?
Früher galt die Faustregel: „Wer sicher schwimmen kann, kann Windsurfen lernen“ Das Einstiegsalter in unseren Sport lag meistens zwischen 7 und 10 Jahren. Als ich vor gut 20 Jahren als 8jähriger mit dem Windsurfen begonnen habe, gab es weder gute Kinderbretter noch vernünftige Riggs. Ich habe auf einem Sunset Slalom mit einem relativ schweren MiniBic Segel gelernt. Mein kleinerer Bruder konnte es mit 5 nicht aufziehen. Die Hürde ein Segel aufzuziehen ist heute deutlich geringer und wir haben auch schon einigen 4-5 Jährigen mit einem iRigg zum ersten Windsurferlebnis verholfen.
Generell sollte man aber bedenken, dass Kinder unterschiedlich sind: nimm 10 Jungs mit 7 Jahren und du bekommst 7 unterschiedliche Ergebnisse beim Körperlichen und geistigen Level. Das macht das Schulen anspruchsvoll, aber dazu später mehr.
Grundfragen vorab
Kann das Kind ein kleines Kindersegel tragen, ohne das ein Teil den Boden berührt? Kann das Kind ein Kindersegel ohne übermäßige Anstrengung aus dem Wasser ziehen und zügig aufrichten? Ist das Kind in der Lage, ohne Schwierigkeiten und ohne Angst den Kopf einige Sekunden unter Wasser zunehmen und unter einem Brett/ Segel sicher hindurch zu tauchen?
Das richtige Kindersegel
Ich persönlich halte das aufblasbare iRigg für die beste Erfindung, um Kindern schnell Surfen beizubringen. Besonders am Beginn der Surfkarriere machen sie mit dem Segel ultraschnelle Fortschritte. Ich hatte schon oft skeptische Eltern am Strand, die wollten dass ihr Kind ein „hartes, echtes Segel“ bekommt und nicht so „ein aufblasbares Spielzeug“. Nach einer kurzen Erklärung und bei guten Schulungsbedingungen (leichter Wind, flaches Wasser), fuhr der Nachwuchs mit dem „aufblasbaren Spielzeug“ bereits nach 5 Minuten einen Schlag bis an den Strand…und war mit Spaß bereits mit dem Windsurfen angefixt. Während mit einem klassischen Kinderrigg der Start deutlich länger dauert. Dafür funktionieren harte Segel bei mehr Wind deutlich besser und ab einem gewissen Punkt führt auch kein Weg mehr daran vorbei. Zusammengefasst: iRigg für den Einstieg bis sicheres Starten, Steuern, Wenden beherscht werden. Wird bei mehr Wind gesurft, funktionoert ein klassisches Kinderrigg (zb. Ascan Pro) besser. Sobald es an die ersten Gleitfahrten gehen soll auf ein herkömmliches leichtes Rigg setzen (z.B Duotone Now)
Vorteile Aufblasbares Segel:
Leicht
Schwimmt
Lässt sich leicht aufziehen
Wegen der Griffe statt Mast und Gabelbaum sehr intuitiv
Keine Verletzungsgefahr
Das richtige Board
Wie schon weiter oben beschrieben, hatte ich persönlich die Ehre auf einem Sunset Slalom mit 105L mit einer Mastspur des Todes und keinem Schwert surfen zu lernen. Ich empfehle euch auf jeden Fall, Bretter zu verwenden, die zumindest über eine Mittelfinne verfügen. Spezielle Kinderbretter wie Fanatic Ripper und co sind aber deutlich besser, da sie wegen der speziellen Geometrie von den allerersten Anfängen bis hinzu den ersten Powerhalsen und Sprüngen im Gleiten verwendet werden können und über ein weiches Softdeck verfügen.
Als Alternative bieten sich auch SUP Boards mit Mastfußinsert an! Besonders aufblasbare reduzieren die Verletzungsgefahr. Hier sollte man darauf achten eine Centerfinne zu haben, da die Kids sonst leicht abtreiben, was sehr frustrierend ist – denn die kleinen Segel entwickeln zu wenig Vortrieb/Druck um das Brett richtig steuern zu können, wenn das „Schwert“ fehlt. Hat das eigene Standuppaddel Board keine Mittelfinne, kann ein Fanatic Driftstopper nachgerüstet werden.
Neopren ist Pflicht
Selbst an sehr warmen Sommertagen kühlen die Kids wegen der Verdunstungskälte sehr schnell aus. Deswegen immer einen Neopren tragen.
Schulung
Den ganz kleinen Kids Windsurfen in der Theorie zu lernen ist eigentlich nicht möglich. Deswegen setze ich seit vielen Jahren darauf, den Kindern so schnell als möglich Spaß zu vermitteln. Wir starten unsere Kurse immer mit Spielen mit den Windsurfbrettern, Balancieren, Wackeln, Drüberlaufen um ein Gefühl für Gleichgewicht und Board zu bekommen. Während bei einem klassischen Surfkurs die Landschulung am Beginn relativ lange dauert, erklären wir den Kids nur kurz (wirklich kurz) wie man das Segelhoch zieht und lassen jeden an Land probieren. Danach direkt aufs Wasser und am Wasser helfen. Mit einem iRigg sollten sich die ersten Erfolge Ruckzuckeinstellen. Sobald man sicher in eine Richtung fahren kann kommt die nächste dran. Danach kann man sich ans wenden wagen und die Grundfertigkeiten festigen. Was man auf keinen Fall machen sollte? Das Board festhalten (in der guten Absicht das es weniger kippelt), denn dann ist super viel Druck im Segel und die Kinder werden nach vorne übergezogen.
Wichtig ist außerdem geduldig sein und den eigenen Ergeiz nicht auf den Surfnachwuchs anzuwenden. Für die ganz kleinen gehört spielen als wesentlicher Bestandteil dazu: vom Brett springen, Tauchen, Plantschen usw…
Der Spaß sollte im Vordergrund stehen.
Falls ihr Lust habt mal bei uns in den Kurs zu kommen: von 6.-10.7. und von 13.-17.7. gibts wieder die Next Generation Week in Podersdorf. Ein Platz pro Termin ist noch frei. Wir verkaufen im Anschluss auch das gesamte Material, also falls ihr lieber was gebrauchtes kaufen wollt…btw gebrauchtes Kindermaterial ist auch sehr wertstabil und kann immer weitergegeben werden!
Jeder Windsurfer setzt sich früher oder später mit dem Thema Finnen auseinander. Die Frage nach der richtigen/besten Finne ist vermutlich eine der schwierigsten Fragen im Windsurfen, denn eine gute Finne kann ein Board deutlich besser machen…
Gute Finnen
…gleiten schnell an
…sind Spinout sicher
…bringen gute Boardkontrolle
…machen das Board laufruhig
Aber nach welchen Kriterien wählt man nun die richtige Finne aus? Die Lösung dieses Problems wollen wir in diesem Beitrag aufarbeiten.
Welche Finnensysteme gibt es?
US Box
Die US Box ist schon fast legendär, sie wird seit den frühern 90er Jahren verbaut. Die Finne wird mit einem Nutstein in der Box fixiert, kann nach vorne und hinten gerutscht werden und wird mit einer Schraube befestigt. Vorteil: Tuning Möglichkeiten, Nachteil: größere Finnen sitzen nicht so fest im Kasten. Mittlerweile werden US-Boxen eigentlich nur mehr bei Wave und Freestyleboards verbaut.
Slotbox
Viele Waveboards (besonders welche mit mehr Finnen) sind mit Slotboxen ausgestattet. Die Finne wird mit zwei Schrauben seitlich in den Finnkasten gedrückt. Zusätzlich kann die Finne nach vor und hinten gerutscht werden, um ein optimales Tuning zu ermöglichen. Slotbox Finnen werden manchmal auch bei Freestyleboards verwendet, machen aber eigentlich nur Sinn bis etwa 20cm – danach wird die Hebelwirkung auf den schmalen Finnenschaft zu groß und die Finnen können (leichter) brechen. Der Vorteil: Finnen und Box sind deutlich leichter, deswegen sind sie besonders bei Multifinboards sehr beliebt.
Powerbox
Das wohl beliebteste Boxsystem. Bei der Powerbox wird die Finne mit einer Schraube von oben durch das Board geschraubt. Der Finnenschaft ist konisch, deswegen kann sich die Finne im Kasten sehr festziehen, dadurch gehören wackelnde Freeride-Finnen, wie man sie früher häufig bei US-Boxen hatten, der Vergangenheit an.
Tuttlebox
Die Tuttlebox ist die logische Evolution der Powerbox. Die Finne wird mit zwei Schrauben (vorne und hinten) durch das Board geschraubt. Diese Box ist noch stabiler als die Powerbox, deswegen wird sie bei Highperformance Slalom und Freeraceboards mit großen Finnen gerne verwendet.
Deeptuttlebox
Die Deeptuttlebox ist eine vergrößerte Tuttlebox. Der Schaft ist nochmal länger. Kommt bei großen Slalomboards oder Foilboards zum Einsatz.
Welchen Finnentyp sollte man wählen?
Die Anforderungen an die Finne sind in erster Linie vom Brett abhängig. Ein Wabeboard wird man mit Wavefinnen fahren, einen Freestyler mit Freestylefinnen, ein Freerideboard mit Freeridefinne und so weiter, eh klar würde man meinen. Die Übergänge zwischen den Finnen sind allerdings fließend, Länge und Fläche nehmen dabei zu.
Welchen Einfluss hat der Boardshape auf die richtige Finnenwahl?
Wie schon angedeutet ist davon eigentlich die Finnenwahl hauptsächlich abhängig: Je breiter das Surfboard, desto größer muss auch die Finne sein. Je größer das Segel, desto größer größer sollte auch die Finne sein.
Auch wenn viele Aussagen aufgrund der vielen Einflussfaktoren eher vage bleiben müssen, kann man doch einige Wirkungszusammenhänge festhalten:
Je breiter das Board, desto größer muss die Finne werden
Je schwerer der Surfer, desto größer muss die Finne werden
Je größer das Segel, desto größer muss die Finne sein
Je mehr Welle, desto mehr Rake braucht die Finne
Je größer die Finnenfläche, desto besser ist die Haftung des Hecks auf dem Wasser
Je größer der Tiefgang der Finne, desto besser bleibt das Heck auf dem Wasser kleben (auch bei identischer Fläche)
Welche Materialien kommen zum Einsatz
Plastik/Lexan
Faserverstärkter Kunststoff
G10
Laminierte Carbon Finnen
Falsche Finnengröße?
Zu großen Finnen bedeuten:
Geringere Endgeschwindigkeiten
Unruhiges Surfen und Kontrollverlust im Grenzbereich
Zu viel Druck am hinteren Fuß–>Spinout
Zu großer Hebel – also Kontrollverlust, Board will aufkentern
Zu kleine Finnen bedeuten:
Zu großer seitlicher Druck für die Finnenfläche führt zu Strömungsabriss und seitlichem Wegdriften => Spinout
Defizite beim Angleiten
Schlechtes Höhelaufen
Sensibel auf Druckverteilung durch die Beine (braucht mehr Druck auf den vorderen Fuß)
Board wird nicht „frei“
Freestyler fahren im Vergleich sehr kleine Finnen (maximal 20-21cm), das bedeutet aber auch man kann wenig Druck auf den hinteren Fuß geben, hat ein sehr looses Setup, das aber äußerst anspruchsvoll zu fahren ist.
Fazit:
Insgesamt ist das Thema Finnen ein sehr komplexes. Abgesehen vom richtigen Box System, der Länge, der Bauweise und auch dem Profil kann man viel wählen. Unserer Meinung nach ist eine individuelle Beratung hier ein guter Ansatz, wir helfen hier wirklich gerne. Schreibt ein Mail, ruft an oder kommt vorbei – wir haben einen wahren Erfahrungsschatz.