Wie die letzten Jahre schon auch heuer wieder ein Fixpunkt in Podersdorf fanden Ende September die Surfgames statt. Etabliert als Wind & Wassersportveranstaltung mit vielen Bewerben kam dieses Jahr zusätzlich zu den vielen Sportausstellern, auch noch eine Campingmesse dazu, was ja zum reisefreudigen Surfpublikum gut passt.
Wie überall auf der Welt macht der Wingsport auch vor den Surfgames nicht Halt und nachdem letztes Jahr schon Wingfoil Bewerbe gefahren wurden standen diese auch heuer wieder am Plan. Zusätzlich zu Windsurf Freestyle, Kitesurf Freestyle & Bigair sollten also auch Wingfoil Bewerbe für Race & Freestyle gefahren werden.
Windverhältnisse
Und obwohl die Windausbeute nicht die beste war, konnten die Veranstalter das Beste daraus machen und so wurden viele Bewerbe gestartet – leider aber nicht alle fertig gefahren. Die Windverhältnisse waren nicht einfach – sowohl für die Judges & Raceleitung als auch für die Fahrer.
Windsurfen
Im Windsurf Freestyle, bei dem wieder ein großes Starterfeld teilnahm, konnte nur die erste Runde fertig gefahren werden – und so kam nur für die U17 eine Wertung zu Stande. Für die Windsurfer wurde dann ein TOW-IN Bewerb veranstaltet bei dem die Surfer mit dem Jet-Ski angezogen wurden und so Freestyle Moves zeigen konnten. In diesem Bewerb hat auch das Team Upsidedown zugeschlagen und Michi Czech (Severne) konnte den 3ten Platz einfahren.
Kitesurfen
Die Kitesurfer konnten sowohl den Freestyle als auch Bigair Bewerb beenden und auch hier ließen unsere Teamrider nichts anbrennen. Im Freestyle hatten wir mit Christopher Fuchs (Ozone) den 2ten Platz, mit Clemens Siraki (Duotone) den 3ten Platz und Sandro Haubenwallner (Slingshot) den 4ten Platz.
Wingfoil
Beim Wingfoilen konnte auch ein Bewerb gefahren werden – auch wenn die Windverhältnisse nicht optimal waren. Wingfoilen funktioniert ja auch bei weniger Wind. Die Fahrer hatten eher mit dem extrem, niedrigen Wasserstand zu kämpfen und so mussten die kurzen Masten ausgepackt werden. Unser Freund & Levitaz Boss Adrian Geislinger konnte sich am Ende durchsetzen und stand am Podium ganz oben, vor der Wassersport Legende Chris Sammer und dem Oberösterreicher Bernhard Mayerhofer. Am Sonntag wurde dann noch ein Wingpump Bewerb gestartet bei dem es darum ging wer länger am Foil pumpen kann. Adrian Geislinger (Levitaz) schaffte mit seinem Setup fast 3 Minuten und wurde damit Erster vor Clemens Siraki (Fanatic) und Michi Leitner (Levitaz).
Auch wenn wir uns etwas mehr Wind gewünscht hätten, waren die Surfgames 2021 wieder ein cooles Event und die Stimmung am Strand war wie immer sensationell. Freunde treffen, Material abchecken, Fachsimpeln – auch das gehört bei unseren Sportarten und dem Surflifestyle immer dazu und soll auch so sein! Wir freuen uns auf nächstes Jahr!
Bilder by Stefan Scheitl, Natasha Schubert, Arnold Digruber, Heli Fuchs & Surfgames.at
Hi, ich stell mich mal kurz vor: Mein Name ist Clemens, bin 18 Jahre und seit fast 10 Jahren begeisterter Kitesurfer. Seit fast 4 Jahren bin ich nun glücklich im Duotone Kiteboarding Team.
In den Blog möchte ich euch gerne über meine Anfänge und Fortschritte beim Wingen berichten. Da das Wingen ja eine gewisse Ähnlichkeit zum Windsurfen hat und ich nur als kleines Kind kurz angefangen habe zu Windsurfen war es für mich sehr ungewohnt, dazu später, aber mehr.
Das Thema Foil war für mich immer schon faszinierend. Das Gefühl bei ganz wenig Wind fahren zu können und das Gefühl vom fliegen ist einfach einzigartig. Kitefoilen kann ich schon seit längerem (geschätzt 5 Jahre) deswegen war das Foil auch beim Wingen nie das Problem.
Die ersten Videos vom Wingen, die ich gesehen habe, haben mich schon direkt begeistert und ich freue mich immer etwas Neues zu lernen und mich herauszufordern. Die erste Erfahrung mit Wings habe ich beim Surfworldcup in Neusiedl am See gemacht. Am Duotone Stand gab es damals schon den ersten Foil Wing, der zu dem Zeitpunkt aber noch nicht released war. Durch Chris Sammer war es möglich für mich Wingfoilen das Erste Mal auszuprobieren. Nach einer kurzen Einführung wie man den Wing richtig häl,t ging es für mich gleich aufs Wasser. Mit dem 5er Duotone Foilwing, einem Fanatic Sky Sup 6’11 und einem Fanatic Foil mit 2500 Quadratzentimeter sollte ich also meine ersten Wing-Erfahrungen machen.
Die erste Session war sehr herausfordernd, ich konnte auf dem Board stehen, aber das Pumpen mit Wing und Board war für mich neu, was mir die ersten 20 Minuten sehr schwer gemacht hat. Nach einem Walk of Shame und einer kurzen Pause und einigen Tipps von Freuden ging es zum zweiten Mal aufs Wasser. Die zweite Session war viel besser, da auch der Wind ein bisschen stärker war.
Ich konnte bald in beide Richtungen fahren und sogar die ersten Halsen konnte ich durchfoilen. Das war ein gutes Gefühl und die Session hat mega Spaß gemacht. Doch was war jetzt für mich als Kitesurfer die große Schwierigkeit? Die Balance auf dem Brett bzw. bei wenig Wind „tümpeln“ war für mich am Anfang sehr herausfordernd und es hat einige Zeit gedauert bis ich das drauf hatte. Deswegen macht es am Anfang viel Sinn mit einem Board einzusteigen was viel Volumen hat und erst danach auf ein kleineres Modell zu wechseln. Am besten kann man die Lernkurve beschleunigen, wenn man am Anfang einen Wingkurs mit großem Material macht und mit Lehrer übt – danach kann man easy zu kleinerem Boards und Foils greifen. Bei der Wingschule Wing2Fly (dem Wingsurfcenter Podersdorf) bietet Bertl genau das an.
Dennoch kam nach meinen ersten Versuchen eine kleine Wingpause: bei gutem Wind war ich immer Kiten und bei wenig Wind Kitefoilen. Das Wingen ist eher in den Hintergrund gerückt.
Dennoch habe ich vor einem Jahr wieder einem Wing in die Hand genommen und bin ab aufs Wasser gegangen. Die Session war cool und ab diesem Moment war ich ein wenig vom Wingen angefixt. Ich konnte bald Halsen, Wenden und auch Downwind 360 durchfoilen. Seit diesem Frühling habe ich auch Fußschlaufen auf mein Board montiert was das Wingen für mich noch attraktiver gemacht hat. Die ersten Sprünge machen unglaublich Spaß. Letzen Herbst habe ich auch bei den Surfgames bei dem Wing Race mitgemacht und kam sogar aufs Podium.
Aktuell Versuche ich oft Wingen zu gehen um auch meine gesprungenen 360 zu verbssern um auch vielleicht auf längere Sicht beim Wingen bei Wettkämpfen teilzunehmen. Am liebsten am See fahre ich am See den Fanatic Sky Wing 5‘4 mit einem Duotone Slick 4.5.
Aus eigener Erfahrung würde ich euch empfehlen trotzdem einem Wingkurs bei Wing2Fly zu machen, da der Fortschritt einfach viel schneller ist, auch mit keiner Foil Erfahrung, da wir dort auch ein E-Foil haben und somit selbst für komplette Foileinsteiger schnelle Fortschritte möglich sind.
Ich hoff euch macht das Wingen auch so viel Spaß wie mir und wir sehen uns bald am Wasser!
Hey Leute. Ich bin der Max Brinnich, eigentlich begeisterter Freestyle Windsurfer…aber auch ich habe heuer eine neue Leidenschaft entdeckt: das Wingsurfen. Besonders Freestyle (Sprünge und Drehungen) bei absolutem Leichtwind habens mir sehr angetan, allerdings wenns es zum Gleiten mit meinem Windsurfstuff reicht geh ich (meistens) Windsurfen. Ich möchte Euch hier mitnehmen auf meine Reise vom ersten Wing Kontakt bis zu den ersten gesprungenen 360…
Ich glaube prinzipiell als Windsurfer ist Wingen etwas leichter zu erlernen als als Kitesurfer. Bevor ich heuer im Frühling das erste mal am Wingboard gestanden bin, habe ich auch schon reichlich Windsurffoil Erfahrungen aus den letztem zwei Saisonen gesammelt. Aber zurück zum Start. In meinem Dayjob drehe ich Videos, warum ich das hier erzähle?! Weil genau da startet meine Motivation. Letzten Herbst war ich vom Wingtrend noch nicht so überzeugt, ehrlich gesagt, aber nachdem mich mein Freund Stefan Spiessberger zu einem Videoshooting an den Traunsee eingeladen hat…und die wildesten Wingtricks performte (mit massiver Airtime), habe ich beschlossen, das ganze doch selbst mal ernsthaft auszuprobieren. Naja ihr kennt ja die Liefersituation…und dann kam der Winter, einen Kreuzbandriss und zwei Lockdowns später stand ich erst im April mit meiner eigenen Wing Garnitur am Strand.
Unser Bertl vom USD bzw von der neuen Wingschule wing2fly gab mir eine wirklich kurze Einweisung am Strand und so gingen wir ins Wasser. Ich sage ehrlicherweise hier dazu, ich wollte keinen Kurs machen, aber das Gefühl jemanden dabei zu haben, der weiß wies geht und einen etwas coacht, waren schon wirklich angenehm. Also rauf aufs Board gekniet, wie mir das kurz an Land erklärt wurde und der Rest war eigentlich recht intuitiv. Meine Windsurffoil Erfahrung hat mir, denke ich sehr geholfen, denn ich war nach dem ersten Startversuch 5m (Meter nicht Minuten) später schon am Foil. Hatte aber ehrlicherweise nicht viel Kontrolle und konnte kaum Downwind fahren. Am Ende der Session hatte ich das fahren schon gut unter Kontrolle, aber das Umdrehen war relativ schwierig, wobei ich sagen muss, dass Halsen und die Wingsteuerung für Windsurfer sehr intuitiv ist.
In Session zwei ging das Fahren gleich deutlich besser, ich habe meine ersten Halsen durchgefoilt, und auch das muss man ehrlich sagen bei meinem ersten Wende versuch gleich das Board verloren (weil keine Leash). Als Pro Tip: Am Anfang auf jeden Fall eine Leash verwenden. Ich muss zugeben nach meiner 3. Session war ich schon etwas gelangweilt und hab mir dann gedacht vl ist Wingsurfen doch nichts für mich. Allerdings hab ich nach genau dieser Session zum ersten mal Fußschlaufen auf meinen Fanatic Sky Wing montiert. Dieser Moment war für mich auch ein wirklicher Bigstep. Denn eigentlich verwundert es mich nicht, beim Windsurfen bin ich einer der ungeduldigsten Surfer am Wasser, fahre nie längere Schläge, spring meistens doppelt so viele Moves wie die anderen…das hat mir beim Wingen gefehlt. Meine erste Session mit Schlaufen, eine Offenbarung. Mein erster Jump? Nachdem ich gefühlt 2 Meter am Foilen war – ab dann: Sucht.
Was mir am Wingen mit Fußschlaufen wirklich gut gefällt: man hat viel mehr Kontrolle, verliert auch ohne Leash das Board selten, außer man Tritt es nach Lee weg – dont do that!
Jetzt werden sich sicher einige Fragen wie man dann den nächsten Schritt geht. In der ersten Session mit Fußschlaufen wollte ich eigentlich nur springen, immer höher. Dazu braucht man aber zugegebener Maßen dann doch etwas Druck im Wing, umso mehr umso besser. Und ehrlicherweise muss ich auch sagen, dass ich Dank der Unterstützung von Fanatic und Usd ständig neue kleinere Foils ausprobieren konnte, begonnen hab ich mit einem 2000er Fanatic Surf Flügel der wirklich unglaublich gutmütig ist und sehr wenig Abfluggeschwindikeit braucht. Nach nur 2 Sessions hab ich schon zu einem High Aspect Flügel mit 2000cm gegriffen für mehr Speed, hier hab ich mir auch gleich beim Wenden leichter getan. Zum Springen funktioniert der 2000er HA auch gut! Besser gehts allerdings mit dem 1500er HA den ich mittlerweile fast immer fahre.
Also nachdem ich die geraden Sprünge gut kontrollieren konnte, habe ich mir überlegt wie es weitergehen kann, ohne komplett meine Komfortzone zu verlassen…als Windsurf Freestyler ist swich fahren für mich eigentlich das normalste auf der Welt…also hab ich beschlossen mich an den Swich 180 zu wagen, das klappte bereits nach ein paar Versuchen. Ich hab dann auch direkt normal stance 360 versucht, war mir aber irgendwie selbst im Weg. Ein paar Sessions (2-3) später bin ich den ersten gelandet und war danach erst recht richtig angefixt. Aktuell versuch ich alles höher und schneller und sauberer zu machen. Mittlerweile hab ich wirklich Spaß dabei. Achja und falls ihr Euch die Frage stellt…welches Equipment mein Windsurfmaterial gut ergänzt: ich habe einen 5m Wing (Duotone Slick), einen 5.4er Sky Wing mit 95l und zwei Fanatic High Aspect Foils mit 1500 und 2000cm. Für reinen Leichtwindeinsatz würde ich selbst nur den 2000er wählen. Und wichtig: bei Fanatic gibts zwei Fuselagelängen, für mich fühlt sich die kurze wesentlich besser an. Als Windsurfer muss ich sagen, dass mir prinzipiell ein Wing mit Boom (wie Duotone Echo oder Slick) deutlich mehr gefallen als die Wings mit Griffen, da es einfach deutlich näher an dem Sport dran ist, den ich seit meiner Kindheit mache und der Wing auch viel direkter reagiert.
Ich muss zugeben, ich hätte mir den Lernprozess schwieriger vorgestellt, muss aber auch fairerweise, sagen dass ich als Windsurffreestyler und Foiler mit perfekten Setup und leichtem Coaching am Anfang auch ideale Vorraussetzungen hatte.
Aktuell macht mir Wingsurfen brutal Spaß, besonders das pushen für neue Moves…dennoch würde ich dafür nie eine gute Windsurfsession auslassen.
Hey Tim! Viele kennen dich, aber stell dich mal kurz vor:
Servus, Ich bin der Tim, 18 Jahre alt und seit 3 Jahren im Team vom Surfshop Upsidedown. Ich war schon davor Windsurfer, bin aber aktuell mehr auf dem Kite.
Du bist seit mittlerweile 3J Teil unseres Teams, wie sehr liebst du den See noch?
Grundsätzlich hat sich nichts verändert. Der Neusiedler See ist immer noch mein zu Hause und es ist immer schön Daheim zu sein. Hier gibts super viele Freunde, eine nette Szene am Strand, außerdem hat der See den Vorteil, dass man immer nach Hause gehen kann wenn der Wind abkackt. Das schöne ist man kann hier alles haben von Sunset und Leichtwind oder 35-40 Knoten.
Was hat dich zum Kitesurf-Freestyle ermutigt?
Ich habe schon immer als Jugendlicher die Menschen an diesen mysteriösen Drachen Tricks machen sehen. Ab diesen Moment wusste ich „Das will ich auch“ aber zu diesem Zeitpunkt war ich noch zu klein und leicht, also versuchte ich wie mein Vater das Windsurfen zu erlernen.
Als ich Anfang 2019 im Surf Shop Upsidedown zu arbeiten begann, habe ich die Chance gesehen und sofort ergriffen in unserer zusammenhängender Kite Schule (Kite2Fly) eine Stunde genommen.
Ich habe sofort dieses einzigartige Gefühl gespürt, dies kennt jeder Kiter, das Gefühl von Freiheit, Fliegen, konzentriert sein aber trotzdem entspannt. Dieses Gefühl hat mich bis heute nicht mehr losgelassen. Es ist auch dafür verantwortlich, dass wenn gute Bedingungen sind, ich unbedingt eine Runde aufs Wasser gehe.
Schneller als gedacht konnte ich in beide Richtungen upwind fahren und wagte mich anschließend an die ersten Sprünge.
Ende 2019 war endlich mein Kitelevel soweit, dass ich mich regelmäßig ausgehängt habe, das ist natürlich ein unbeschreibliches Gefühl. Es war allerdings auch mit sehr vielen Stürzen und Enttäuschungen verbunden, ebenso gab es Tage, an denen ich mir gedacht habe, ich höre auf und es funktioniert gar nichts. Aber das Schöne ist es gibt Freunde, die mich motiviert haben und Bekannte, die mit der Zeit zu besten Freunden geworden sind und die mich stark gefördert haben.
Was fühlst du bzw. begeistert dich Freestyle zu fahren?
Ich habe jedes Mal aufs Neue die Möglichkeiten mich selbst zu verwirklichen, in einer Welt, die geprägt ist von Vorschriften und Regeln ist Kite-Freestyle mein Ruhepol, wo ich mich nur auf mich, das Wasser und den Wind konzentriere. Jeder Sprung ist meine eigene Entscheidung und jeder Sturz eine Konsequenz. Umso ein höheres Glücksgefühl ist es, wenn ich einen neuen Trick erlerne und dies mir die Gewissheit gibt, mit viel Training, Anstrengung und Mühe alles schaffen zu können. Kiten heißt für mich Freiheit und Leidenschaft.
Gehst du noch Windsurfen?
In letzter Zeit, muss ich zugeben, war ich schon sehr motiviert zum Kiten und war eher weniger mit dem Windsurfstuff am Wasser, hab mir aber vorgenommen wieder mehr Windsurfen zu gehen, weil besonders das Gefühl, wenn man komplett überpowert mit 55-60km/h übers Wasser gleitet einzigartig ist.
Welche sportlichen Ziele hast du fir für 2021 vorgenommen?
Eigentlich hab ich probiert mir nichts vorzunehmen und wirklich den Sport als Spaß und Ausgleich zu sehen, ABER irgendwie hab ichs dann doch nicht ganz geschafft und mir vorgenommen den Hear Attack beim Freestyle Kiten zu lernen und vielleicht auch beim Foilkiten den ein oder anderen Airtrick wie zB Boardoffs zu lernen.
Was hältst du vom Trend „Wingsurfen“ bzw generellt vom Foilen?
Ich glaub, dass Wingsurfen eine gute Möglichkeit ist für viele Spots einfacher aufs Wasser zu kommen. Natürlich gibt es gerade einen riesen Hype darum, ich versteh den Hype muss ich zugeben, und ich war auch schon ein paar mal Wingen und hatte viel Spaß dabei, allerdings hats mich noch nicht so gepackt, dass ich für Wingen auf Kiten oder Windsurfen verzichten würde.
Wo sind deine liebsten Destinationen?
Meine erste ausländische Kite Reise führten mich im Winter 2 Wochen nach Sri-Lanka. Die Menschen waren überaus freundlich und hilfsbereit. Ein warmes schwüles und angenehmes Klima und perfekte Flachwasser Bedingungen. Es herrschten im Winter perfekte Windverhältnisse zum Kiten, entgegen der ungünstigen schwachen Windverhältnisse, welche im Sommer dort herrschen.
Mein zweiter Halt war im Februar 2019 die Insel Teneriffa. Dies war zwar ein geplanter Windsurftrip aber hin und wieder Kiten zu gehen konnte ich mir auch nicht verkneifen 🙂 Es gibt alles an einen Spot von Freestylen übers Foilen bis zur Welle. Es kann sich in allen Arten und Könnerstufen des Windsports ausgetobt werden. Das Klima ist entgegen des mitteleuropäischen Winters aufgrund der der Lage warm und trocken. Es ist aber ein typischer Starkwindspot.
Ich kann jedem nur empfehlen beide Spots auszuprobieren.
Ich hoffe wir sehen uns bald am Wasser, wo ich jeden Anfänger für das Kitesurfen begeistern kann.
Die neue Saison bringt das dritte Jahr der Wing-Ära und damit wieder ein paar neue Modelle und Trends. Sowohl bei den Hydrofoils, als auch bei den Foilwings steht Performance im Vordergrund. Die Sportart und somit auch die Sportgeräte stellen einen Anspruch als solche auch ernst genommen zu werden. Falls die aktuell am Markt erhältlichen Wings noch nicht davon überzeugt haben, werden die neuen Modelle der dritten Generation keinen Zweifel mehr daran lassen.
Highaspect ist mittlerweile das Schlagwort für die Charakteristik eines Hydrofoils zur Nutzung mit einem Foilwing. Diese Designs der Flügel unter der Wasseroberfläche bieten einfach das optimalere Verhältnis zwischen Lift und Speed. Die Etablierung dieser Hydrofoils verlangt auch nach effizienteren Antrieben.
Zudem steigt der Level der Sportler rasant an, was zu ausgeprägten Spezialisierungen in den unterschiedlichen Disziplinen führt. So schicken einige Hersteller nicht nur Weiterentwicklungen der schon bestehenden Modelle, sondern auch neue, den Anforderungen angepasste, Wings hinterher. Hier kann vor Allem in der Disziplin Freestyle, welche sich enorm schnell entwickelt, ein Bedürfnis an spezieller entwickelten Foilwings beobachtet werden. Während die Anforderungen der Disziplin Wave mit einigen Modellen am Markt ausgezeichnet bedient werden, bringen neue Manöverkreationen und radikalere Fahrweisen der Freestyler eine Entwicklung voran. Neben der generellen Entwicklung der Materialien, die leichtere und steifere und dazu am besten noch robustere Wings ermöglichen sollen, haben hier neue Konzepte mit differenzierten Designs Einzug gehalten.
Wir wollen euch im Folgenden eine Übersicht einiger neuer Modelle näher bringen.
Slingshot DART V1
Slingshot war einer der Vorreiter Marken aus der Windsportszene im Bezug auf Hydrofoils und in weiterer Folge auch Foilwings. Nachdem der „Slingwing V2“ durch sein unglaubliches Handling bestechen kann und auch einen der leichtesten Wings am Markt darstellt, benötigt dieser Wing für den Einsatz in Wellen und im Flachwasser zum Cruisen, momentan keine Überarbeitung. Slingshot bringt lieber ein neues Modell, um die Anforderungen der Freestyler zu erfüllen. Der Slingshot „DART V1“ verfügt über eine stabile Konstruktion mit robuster Verarbeitung und vor Allem, über ein komplett neues Design. Die Form des Dart ähnelt einem Düsenjet. Das ist auch genau das, was Slingshot erreichen will, einen Foilwing mit hoher Fluggeschwindigkeit und ordentlich Power. Außerdem liegen die Anforderung einiger neuer Manöver an den Foilwing, nahe dem, was ein Kunstflieger bei Loopings leistet. Slingshot zieht Konsequenzen was bedeutet, dass der „Dart“ absolut auf Performance getrimmt ist. Wir haben die gesamte Range Dart schon im Shop lagernd und außerdem einige Größen im Test.
Duotone SLICK
Duotone hat mit dem „Echo“ einen absolut einzigartigen Wing am Markt. Ein Baum gespannt zwischen Leading- und Trailingedge ermöglicht eine deutlich direktere Übertragung als bewegliche Schlaufen. Diese direkte Übertragung lässt ein präzises Steuern des Foilwings zu. Lediglich im Drift bietet der „Echo“ keine herausragenden Eigenschaften. So reagiert Duotone mit dem „Unit“ auf die Nachfrage nach einem Modell für den Einsatz in Wellen. Der „Unit“ kommt mit Schlaufen an einer geschwungenen Strut aus. Dadurch bietet der Wing eine ergonomische Griffposition und verzichtet auf harte Einzelteile. Ein neues Modell soll nun die Performanceschiene bedienen, der „SLICK“. Nach wie vor setzt Duotone auf einen festen Baum als Grifffläche. Doch wird mit dem Modell „Slick“ ein Baum mit einer Strut kombiniert. Die Vorteile von beiden Systemen werden in einem Foilwing gefasst. Hohe Geschwindigkeiten werden durch eine stabile Konstruktion, gepaart mit der direkten Steuerung einfacher zu kontrollieren. Ein 4m Slick liegt zum Testen bei uns bereit.
Airrush FREEWING V2
Ein sehr beliebter Wing bei uns im USD, war letztes jahr der Airrush/Starboard Freewing. Besonders Einsteiger kamen mit dem Freeridewing sehr gut zurecht. Die neue Generation – dem Freewing V2 soll nun deutlich Druckpunktstabiler sein, aber dennoch weiterhin früh losgehen. Druch die höhere Steifigkeit des Freewings ist für bessere Beschleunigung, höhere Geschwindigkeit und verbessertes Manöberpotential gesorgt. Besonders gut gefällt uns das überarbeitete Fenster bei dem man nun leichter Überblick über das Geschehen am Wasser bekommt. Wir haben auch hier einen 5m Wing im Testkontigent und fast alle Größen lagernd in Kürze werden wir auch ein ausführliches Video zum Freewing machen – sobald er am Wasser war. Kleiner Tipp wir haben noch ein paar Freewings V1 die günstig abverkauft werden 😉
Flysurfer MOJO
Der Mojo ist der erste Wing auf dem Hause Flysurfer. Wir haben auch schon einen Testwing bei uns im Shop. Der Flysurfer Mojo kommt mit drei großen Handles auf einer aufblasbaren Strut, zusätzlich gibt es zwei Handles auf der Fronttube. Der Mojo hat relativ viel Tuchspannung und soll neben viel Vortrieb auch ruhig neben einem stehen bleiben.
Cabrihna CROSSWING X2
Der „CROSSWING X2” von Cabrinha stellt ein einzigartiges Design dar. Der Wing ist mit einer geteilten Strutkonstruktion versehen. Die zwei deutlich dünneren Struts bieten einen statischen Vorteil und lassen ein tiefes, stabiles Profil zu. Auch dieser Wing bietet mehr Kontrolle bei viel Zug im Wing. Außerdem hat Cabrinha breitere Henkel in die Griffschlaufen eingebaut um eine präzisere und angenehmere Steuerung zu ermöglichen.
Ozone WASP V2
Ozone bringt die „WASP V2“ für die kommende Saison. Die „Wasp V1“ hat schon mit einer sehr leichten Konstruktion und gewohnt sauberer Verarbeitung und Aerodynamik überzeugt. Die „Wasp V2“ wird einen Allrounder mit ausgewogenem Verhältnis zwischen Handling und Power darstellen. Ozone bedient hier die Bedürfnisse des wohl progressivsten Watermans unserer Zeit, Kai Lenny. Der Wing wird ebenso höhere Geschwindigkeiten zulassen und somit ein anderes Performancelevel zulassen. Wir haben auch Wasp V2s bestellt – und sollten sie hoffentlich bald bekommen (ihr kennt ja die aktuelle weltweite Liefersituation).
F-One STRIKE
Auch F-One bringt mit dem „STRIKE“ einen Foilwing mit mehr Zug auf den Markt. Mit dem „Swing“ ist F-One ein sehr guter Wing gelungen, der seine Stärke eindeutig in der Neutralität beim driften ausspielen kann. Ein Design mit mehr Zug und einer stabileren Konstruktion mit mehr Spannung am Tuch für bessere Kontrolle in der Luft und bei höheren Geschwindigkeiten, ist auch bei F-One die logische Weiterentwicklung.
So kann man abschließend Bilanz ziehen und eines mit Sicherheit feststellen:
Der Wingsport wird mit einer steigenden Beliebtheit und damit verbundenen stetigen Entwicklung in neue Sphären aufsteigen.
Ihr wollt Wingen/Wingsurfen/Wingfoilen mal ausprobieren – dann schaut doch mal in unserer Wingschule vorbei: http://www.wingsurfcenter.at. Neben der Testmöglichkeit von aktuellem Material bieten wir auch Einsteigerkurse und Foilkurse mit EFoil. So schafft jeder den Sprung aufs Foil…
Es ist Ende Oktober, die Saison neigt sich dem Ende zu und der Winter naht. Wie jedes Jahr strebe ich danach die kalte Zeit am Neusiedlersee überbrücken und ans Meer reisen zu können, um dem Surfsport nachzugehen. Aufgrund der aktuell unsicheren Aussicht, wie sich die Dinge entwickeln werden, möchte ich eine Flugreise eher meiden und entscheide mich für einen Roadtrip. Mit der Hoffnung auf eine baldige Besserung und damit verbundenen Aufhebungen der Restriktionen, mache ich mich zusammen mit Mikey auf nach Galizien. Der Bus ist voll bepackt mit Windsurf-, Foil- und Surfmaterial.
Fernab der sonst üblichen Reiseziele im Spätherbst, finden wir in Galizien kaum andere Touristen. Die Bedingungen reichen von sommerlich warmen, windlosen Tagen mit sauberen Beachbreaks bis zu Temperaturen deutlich unter zehn Grad Celsius mit Sturm, Regen und zu großen Wellen für die Strände. Geschützte Buchten, in denen auch noch Wellen brechen und die Windrichtung dazu noch passt zu finden, ist eine sehr zeitintensive und teilweise frustrierende Beschäftigung der wir trotzdem mit Enthusiasmus nachgehen. Den einen Spot mit perfekten Bedingungen an dem zu dem Zeitpunkt nur wir sind aufzuspüren, bleibt uns dieses Mal leider verwehrt. Die Fronten bringen zu wechselhafte Bedingungen.
Die Witterung wird mit den ersten Dezembertagen ungemütlich kalt und dazu auch noch deutlich feuchter. Nach einer vielversprechenden Front, bei der Starkregen und Sturmböen aneinandergereiht ihr Können zeigen, wir zwar geordnete Wellen finden, allerdings die Windbedingungen bei der vorherrschenden Wellengröße, windsurfen eher nicht zulassen und wir einsehen müssen, dass wir hier ein weiteres Mal nicht den perfekten Spot vor uns haben, eher das Gegenteil, beschließen wir, dass wir Galizien verlassen wollen.
Da sich die Situation am europäischen Festland wieder etwas zuspitzt und wir von den südlichen Gebieten Portugals ständig Bilder der überfüllten Park- und Stellplätze sowie Strände und genervten portugiesischen Anrainer im Internet sehen, fällt Portugal dieses Jahr als Winterbleibe aus und wir suchen nach Alternativen.
Die Kanaren sind offen.
Fuerteventura kennen wir beide schon aus früheren Reisen. Die Insel hat aufgrund ihrer Lage und der überschaubaren Distanzen eigentlich immer etwas zu bieten. So entscheiden wir uns recht kurzfristig mit der Fähre auf die Kanaren überzusetzen. Wärmere Gefilde und das Angebot an Wassersportmöglichkeiten, das die Insel bietet, sind gute Argumente.
Fuerteventura ist die zweitgrößte Insel der Kanaren. Sie weist eine langgezogene Form aus und verfügt dadurch über eine weitläufige Küste. Im Norden Fuerteventuras zentriert sich im Winter der Surftourismus. Die Nordküste bietet einen Surfspot nach dem anderen und erstreckt sich über fast 20 Kilometer. Die Straße ist nicht asphaltiert und die Küste ist auch kaum besiedelt. Wenn der Swell etwas ansteigt beginnt die Nordküste zu erwachen. Dieser Teil der Insel wird von Lavagestein, das sich zu einem mehr oder weniger durchgehenden Riff erstreckt, dominiert. Die meisten Spots an dieser Küste brauchen schon gut zwei Meter Wellen, um richtig zu funktionieren. Man kann jedoch auch an kleineren Tagen gute Wellen finden und für Einsteiger gibt es ein paar geschütztere Buchten, in denen die Wellen mit weniger Energie und Größe brechen. An den Tagen, an denen der Atlantik bebt und riesige Wellen ihn durchlaufen, kann man auch auf Fuerte Ventura Wellen groß wie Berge surfen. Vorausgesetzt man bringt die nötige Erfahrung und das nötige Equipment mit und kann die Luft lange anhalten.
Von Corralejo, im Nordosten der Insel, bis Cotillo, der letzte Ort im Nordwesten der Insel findet man unglaubliche Surfbedingungen mit relativ hoher Konsistenz vor. So ist es auch nicht verwunderlich, dass in den Ortschaften in der Umgebung Surfschulen, Shops und Unterkünfte zuhauf vorhanden sind. Der Surftourismus hat sich auf Fuerteventura stark etabliert.
An der Westküste gibt es einige Strände und Buchten die sich besonders für die Zeit mit kleinem Swell eignen, da die Küste der hauptsächlichen Swellrichtung besonders geöffnet ist. Hier findet man an kleineren Tagen zwischen Cotillo und Pared entlegene Strände mit teilweise richtig guten Wellen. Außerdem findet man an der Ostküste, die dem Swell abgewandter ist, noch einige Strände, an denen an den großen Tagen auch noch Wellen ankommen können.
Die Ostküste ist auch der sandige Bereich auf Fuerte Ventura. Im Nordosten der Insel erstreckt sich von Corralejo bis fast nach Puerto Rosario ein Nationalpark mit Dünen. Die Ausläufer der Dünen bilden Strände, die freundlichere Ein- und Ausstiege vor Allem für Windsportler bieten. Außerdem bietet dieser Teil der Insel auch Wellenbedingungen nach starkem Nordostpassat. Die Windswells können auch eine ansprechende Höhe erreichen, brauchen allerdings mehrtägige Phasen stabilen Windes. Im Sommer kann man hier des Öfteren zum Beispiel am Glassbeach ein paar Wellen windsurfen. Dazu kommt mit Puerto Lajas noch ein weiterer Spot an der Ostküste, der mit Wind von Links „Down the Line“ Windsurfbedingung liefern kann. Nordostwind lässt auch auf der Westküste gute Windbedingungen zum Abreiten von Wellen zu. Je nach Ausrichtung des Strandes eignet sich hier Wind von Nordost bis Nordnordwest. Allerdings haben die Wellen, wie schon erwähnt, im Westen etwas mehr Energie und erreichen schneller große Höhen.
Weiter unten im südöstlichen Teil der Insel liegen dann auch die bekannten Sommerspots um Sotavento. Hier dreht der Nordostpassat um die Berge im inneren der Insel herum und kommt schräg ablandig mit deutlich mehr Stärke an der Küste an. Im Winter ist der Effekt der Verstärkung allerdings nicht ganz so stark und der Nordostwind nicht so konstant.
Der Winter ist eher die Zeit für Spots im Norden.
Im Norden gibt es ein paar richtig gute Wellen mit Wind von rechts. Majanicho funktioniert bei mittlerem Swell und auch an ein wenig größeren Tagen mit Ostwind. Diese Windrichtung nennt man „Kalima“ und findet man am häufigsten von Spätherbst bis Ende Januar. Bei dieser Windrichtung wird die Luft auch staubiger als sonst, da „Kalima“ Luftmassen aus der Sahara über den Atlantik befördert. Leider ist Kalima keine stabiles Windsystem und Majanicho mit gutem Wind und dann auch noch ordentlichem Swell zu erwischen, keine Selbstverständlichkeit. Wir können drei Tage mit guten und ein paar Tage mit nicht ganz so guten Bedingungen in Majanicho windsurfen. Die Welle bietet mehrere Sektionen und macht richtig Spaß.
Außerdem gibt es noch Punta Blanca, Hierro, Caleta und ein paar mehr Spots, die bei unterschiedlichen Windrichtungen und Swellgrößen funktionieren. So findet man eigentlich fast jeden Tag gute Bedingungen vor. Optimal ist es auch unterschiedliches Material mitbringen zu können, um mehr Zeit auf dem Wasser zu verbringen. Die Bedingungen bringen alles mit.
Ein absoluter Weltklasse Surfspot der auch noch über eine geeignete Sektion für Windsport verfügt, befindet sich auf einer kleinen Insel in etwa drei Kilometer vor dem Hafen von Corralejo. Lobos ist ein bekannter Name bei Surfern. Schließlich darf diese Welle sich Europas längste Rechtswelle nennen. Mit Booten werden Surfer in Scharen zu der Insel befördert, wenn der Swell genug Energie mitbringt. Die Welle beginnt an der Nordwestecke der Insel zu brechen und läuft bei entsprechender Größe mehr oder weniger die ganze Westküste entlang. 400m lange Wellenritte sind hier keine Seltenheit. Hier sollte man schon auch ein wenig Erfahrung mitbringen um die Welle genießen zu können.
Wie unterschiedlich die Bedingungen auf Fuerte Ventura sein können stellen wir sowohl auf dieser Reise als auch im Vergleich zu unseren früheren Reisen dorthin erneut fest. Eine Insel bietet im optimalen Fall einfach mehr Möglichkeit, um Wind zu nutzen oder auch um ihm zu entgehen. Außerdem lässt sich Nahezu jede Windrichtung nutzen. Irgendwo auf der Insel gibt es immer ablandigen Wind. Die passenden Wellen dazu muss man zwar teilweise suchen, allerdings ist Fuerteventura sowohl für Surfer, Windsurfer als auch Kitesurfer sehr gut erschlossen.
Diese enorme Vielfalt an Spots birgt allerdings auch ein Risiko. Wenn der erste Spot auf der Runde nicht genügt, ist man schnell verleitet noch einen zu begutachten. Und dann noch einen und noch einen. Es kommt nicht nur einmal vor, dass wir nach der Besichtigung dreier oder vierer Orte wieder bei dem ersten Spot der Runde landen. Das sieht dann doch am besten aus.
Nach guten zwei Monaten auf Fuerteventura haben wir keinen einzigen Tag ohne Möglichkeit auf Surfsport erlebt. So können wir jetzt getrost wieder an den Neusiedlersee fahren und auf die ersten warmen Frühlingstage mit Wind warten. Wir freuen uns auf die kommende Saison und sind gespannt was bis zu dem nächsten Abenteuer im Winter, die kommende Saison in Podersdorf an Wind bringt.
Bei uns am See sind Freestyle-Segel überdurchschnittlich beliebt und zwar nicht nur bei den echten Freestylern – warum ist das so? Und was sind eigentlich die Unterschiede zwischen einem Freestyle und Wavesegel, eignen sich Wavesegel auch zum Freestylen und funktionieren Freestylesegel auch zum Waven und wie sieht es eigentlich mit der Foileignung aus? Dieser Frage geht unser Freestyleguru Max Brinnich nach.
Bei den großen Segeln über 5.5m greifen bei uns am See ja bekanntlich fast alle zu Freeridesegeln (auch darüber haben wir schon einen Blog geschrieben). Unter der 5m Grenze ist die Auswahl an verschiedenen Wave und meist einem Freestylemodell groß. Besonders am Nordstrand in Podersdorf sind jedoch erstaunlich viele Freestylesegel am Wasser. Der Hauptgrund dafür ist das gute Angleitverhalten und das geringe Gewicht, echte Freestyler greifen aber wegen der Segelduck-Eigenschaften fast außschließlich zu diesen Segeln: Beim Ducken muss das Segel in eine Position vor der hinter sich gebracht werden und wird dann vom Wind von der falschen Seite angeströmt.
Während Wavesegel oft sehr starkt verstärkt sind u.a. mit doppelten Nähten, dickem X-Ply und dicken Masttaschen kommen die Freestyle-Segel mit dünnem Monofilm und nur wenigen Verstärkungen in den absolut notwendigen Bereichen. Da Freestyle Segel wie das Duotone Idol auf sehr wenig Vorliekspannung konzipiert sind, haben sie auch wenig Loose Leech und werden von den meisten Leuten sehr bauchig gefahren (in der Gabel anliegend), deswegen gleiten sie auch super an! Von der Größe her fahren die meisten Freestyler 5.2 oder sogar nur 4.8 als größtes Segel. Die Windrange bei dieser Art von Segel ist aber etwas kleiner als bei Wavesegeln, die auch noch etwas druckpunktstabiler sind. Wegen des geringen Gewicht sind Freestyle Segel aber auch ambitionierten Kids und Frauen zu empfehlen, die kein echtes Freestyle machen wollen, denn selbst in der Halse macht so ein Segel immer was es soll!
Der größte Pluspunkt bei uns am See von Wavesegel, ala Duotone Super Hero, Neilpryde Combat, Severne Blade oder Gaastra Manic, ist die meist etwas größere Windrage. Wavesegel (selbst die Powerwaves) gehen zwar etwas später los als vergleichbare Freestyle-Modelle, können aber meistens deutlich länger (bei mehr Wind gefahren werden). Außerdem vermeiden die zusätzlichen Verstärkungen effizient Reparaturen. Zusätzlich liegt der Druckpunkt meist etwas weiter hinten und das ganze Segel zieht mehr auf beiden Armen, während Freestyletücher für die Eignung zum Ducken (also das Segel vor oder hinter sich zu bringen) einen extrem weit vorne liegenden Druckpunkt hat.
Kann ein Wavesegel auch zum echten Freestyle genutzt werden?
Ja, natürlich. Besonders moderne 4-Latten Wavesegel eignen sich meistens ganz gut. Will man mit so einem Segel aber geduckte Powermoves machen, empfiehlt es sich das Loose Leech auf ein Minimum zu reduzieren um die Segelgeschwidigkeit zu reduzieren und den Duck einfacher zu machen. Generell kann man aber Sagen: will man wirklich im Freestyle angreifen und die angesagten Moves lernen, führt kein Weg an einem reinen Freestyle Segel vorbei! Die Erfolgsquote bei Segelducks steigt einfach enorm!
Kann ein Freestylesegel in der Welle genutzt werden?!
Ja, natürlich. Bei Onshore Coditions funktionieren Freestyle Segel sogar sehr sehr gut. Geht es aber in Richtung Down the Line mit ablandigen Wind, entwickeln diese Art von Windsurfsegel aber mehr Vortrieb als ein flaches Wavesegel und es zieht einem leicht aus der Welle. An Spots mit Shorebreak und Waschganggarantie, besteht zudem die Gefahr das Segel leichter kaputt zu machen als ein verstärktes Wavesegel. Es gibt aber einige Profis die auch gerne mal ein Freestyle Segel in Hookipa (Hawaii) in großen Wellen mit Sideoffshore Wind fahren – z.B. Bernd Rödiger, aber auch Thomas Traversa wurde schon öfters mit Gaastra Pure Segeln in der Welle gesichtet.
Wie ist die Eignung zum Foilen?
Generell eignen sich sowohl Freestyle als auch Wavesegel zum Foilen. Für Freestyletücher spricht hier natürlich das geringere Gewicht und der größere Vortrieb. Ich persönlich fahre bei wenig Wind am Foil das 5.2er Idol und wenn etwas mehr Wind ist (noch immer nicht genug zum Windsurfen mit Finne) funktioniert auch 4.8.
Allroundkites sind nichts für Profis! Profis brauchen extreme Kites um Ihre Leistung aufs Wasser zu bringen! Anfänger können mit dem Material von einem Weltmeister nichts anfangen. Solche und ähnliche Aussagen hört man immer wieder und können wir darüber nur lachen. Die derzeit aktuellen Kites der Saisonen 2020/2021 sind wohl die vielseitigsten Kites die es jemals gegeben hat. Das neue Material kann viel mehr als man denkt und ist viel einfacher als befürchtet. Wir wollen Euch ein paar Besispiele nennen und ein bisschen in die Vergangenheit des Kitesurfens schauen.
Als das Kitesurfen um den Jahrtausendwechsel richtig in die Gänge gekommen ist, war Kitesurfen wirklich noch ein Sport für Spezialisten. Tüfteln und Ausprobieren, Selberbauen und Optimieren waren damals noch an der Tagesordnung. Als ich mit dem Kitesurfen 2004 angefangen habe, habe ich die Revolution der 5. Leine miterlebt. Damals war ein Depowerweg von 15 bis 20 cm nicht unüblich. Man hat sich am Strand mit den anderen Kitesurfern ausgetauscht und zusammen verschiedene Set Ups ausprobiert. Damals war das Material alles andere als Einsteigerfreundlich.
Doch so weit muss man gar nicht zurückgehen. Erst in den letzten 2 bis 3 Jahren hat sich gerade auf der Front der Einsteigerkites extrem viel getan. Und das nicht zum Nachteil für den Endkunden. Die Hersteller haben reagiert und sind so genannte Ein- und Aufsteigerkites keine langweiligen Traktoren sondern spritzige, vielseitige Spaßmaschinen.
Kites für Einsteiger, Aufsteiger und Profis von Duotone
Beginnen wir beim Duotone Neo. Wir (bei Kite2Fly) verwenden den Neo sehr gerne als „ersten Kite“ für Anfänger. Der Kite startet leicht, entwickelt guten und vor allem berechenbaren Druck und dreht angenehm eng. Front- und Backstall muss man praktisch erzwingen. Mit diesem sehr einfach zu fahrenden Kite wurde auf der anderen Seite der Italiener Airton Cozzoliono Lopez zwei Mal in Folge Wave Weltmeister und trat der mit dem Duotone Neo 2020 beim King of the Air in Kapstadt an. Der Duotone Neo ist das beste Beispiel für einen Einsteigerkite mit dem man Weltmeister werden kann. Für die Saison 2021 hat der Hersteller den Duotone Neo SLSaufgelegt, der mit 15% leichterem Material die Latte für die anderen Hersteller nochmals nach oben gelegt. Durch diesen Gewichtsvorteil kann der Duotone Neo SLS mit deutlich besseren Low End aufwarten und ist zumindest gleich hart im nehmen wie der klassische Duotone Neo.
Duotone kann aber neben dem Neo noch mit einem anderen easy going Kite aufwarten: der Duotone Mono als one strut Kite ermöglicht einfachstes Handling, ist fehlerverzeihend und benutzerfreudlich. Durch das geringe Gewicht und das sehr kleine Packmaß ist der Duotone Mono der ideale Begleiter auf Reisen. Beim Freeriden und auf dem Foil macht der Duotone Mono eine extrem gute Figur und durch das einfache Handling kann wirklich jeder mit dem Mono umgehen. Wenn die ersten Versionen von one strut Kites bei overpower noch strukturelle Probleme hatten, hat der Duotone Mono diese Kinderkrankheiten gänzlich abgelegt und den anderen Herstellern am Markt gezeigt, wie ein einfacher Kite auch dem Profi Spaß machen kann.
Kites für Einsteiger, Aufsteiger und Profis von Slingshot
Einen anderen Weg gehen die Amerikaner von Slingshot. Die Jungs aus Oregon haben mit dem Slingshot Rally GT V1 und dem Nachfolger für die Saison 2021, dem Slingshot Rally GT V2 einen extrem verstärkten Kite für die Schulung geschaffen, der eine wahre Freeride-Maschine ist. Der Slingshot Rally GT ist so easy going, dass unsere Schüler immer schneller lernen und schon nach kurzer Zeit selbständig fahren können. Trotzdem ist der Kite alles andere als langweilig. Sein konstanter Druck und das einfache Handling machen den Slingshot Rally GT auch am Foil zu einem treuen Begleiter der gerade in den Manövern berechenbar ist wie ein schweizer Präzisionsuhrwerk. Die Haltbarkeit hat der Rally GT in vielen Stunden Kiteunterricht bewiesen und bleibt uns der Rally GT V2 aufgrund seiner robusten Bauweise sicherlich noch viele Jahre erhalten. Die neue Sentry V1 Bar kommt rechtzeitig zum Modellwechsel und wird uns das Leben nachhaltig erleichtern.
Wer es noch etwas leichter haben will, kann bei Slingshot auch zum Ghost V1 greifen. Als One Strut Design vereint der Ghost V1 das Hardcore Design mit der Leichtigkeit von nur einer Strut. Den Ghost V1 als EInsteigerkite zu bezeichnen ist vielleicht vermessen, weil er doch für den Einsatz am Foil und wegen dem geringen Packmaß zum Reisen gemacht ist, aber aufgrund der Einfachheit bei der Benutzung kann der Slingshot Ghost V1 auch von jeden kompletten Anfänger benutzt werden.
Kites für Einsteiger, Aufsteiger und Profis von Ozone
Die Engländer von Ozone haben jahrelange Erfahrung damit, einfach zu fliegende Einsteigerkites zu bauen. Mit Ihrem Dauerbrenner Catalyst ist Ozone vom Markt nicht weg zu denken. 2021 kommt Ozone allerdings mit einer neuen Wunderwaffe auf den Markt. Der neue Ozone Catalyst V3 als One Strut Kite wurde aus dem bereits bekannten Alpha V1 entwickelt. Das Konzept ist ganz einfach: Man nimmt einen der besten und beliebtesten One Strut Kites am Markt, verstärkt diesen an den kritischen Stellen und hat einen der besten Kites für Ein- und Aufsteiger. Mit dem neuen Catalyst V3 wird der Einstieg spielerisch und der Freerider oder Foiler werden Freudensprünge am Wasser machen.
Kites für Einsteiger, Aufsteiger und Profis von Cabrinha
Aus Hawai kommt der Cabrinha Moto. Dieser klassische one for all Kite ist eigentlich als Allrounder positioniert, der aber so einfach zu bedienen ist, dass auch absolute Anfänger mit dem Cabrinha Moto Freude haben werden. Wie alle anderen hier erwähnten Kites ist auch der Cabrinha Moto zu viel mehr fähig als einfach nur dem Anfänger einen leichten Einstieg zu ermöglichen. Würde es am Markt nur mehr den Cabrinha Moto geben, würde ein Großteil aller Kiter trotzdem glücklich sein. Cabrinha hat mit dem Moto einen der vielseitigsten Kites am Markt geschaffen.
Freuen wir uns gemeinsam auf die Saison 2021 und freuen wir uns über die Entscheidungen der Kitedesigner von Duotone, Slingshot, Ozone und Cabrinha. Sie haben uns für die kommende Saison Einsteigerkites gebaut, die viel mehr können als man denkt, viel und einfachen Spaß versprechen und trotzdem nicht langweilig werden. Und günstig sind diese Kites obendrein. So einfach war Kitesurfen noch nie…
Hey Balz, Viele kennen dich ja – aber stell trotzdem mal kurz vor.
Servus, ich bin Balz Müller aus der Schweiz, durch und durch verrückt – sagen zumindest manche.
Du lebst in der Schweiz und bist einer der progressivsten Windsurfer, Foiler und Wingsurfer – wie passt das zusammen?`
Man kann so sagen, der Foilsport hat die Schweiz komplett auf den Kopf gestellt und auch der Wassersport hat sich durch das Foilen komplett zum positiven verändern. Plötzlich macht es Sinn Wassersportler in der Schweiz oder an einem Binnensee zu sein. Die Bedingungen sind ja meistens eher suboptimal und das Wunderzeug aus Carbon oder Aluminium (Foil) kann einem da wirklich den Tag versüßen.
Kannst du vom Sport leben?
Seit vergangenem Jahr bin ich als Balz Müller selbstständig und kann endlich komplett vom Wassersport leben – somit ist mein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Als Windsurfer war es ultra schwer, aber der Foiltrend und das Wingsurfen haben es endgültig möglich gemacht.
Wie hast du das Foilen für dich entdeckt?
Meine ersten Foilerfahrungen sind wirklich schon eine Zeit her, so 2013-2014 hab ich zum ersten mal versucht mit einem Hydrofoil zu windsurfen. Es hat mir aber ab der ersten Sekunde an wirklich Spaß gemacht (ich träume heute noch davon), obwohl das Material mehr als unausgereift war. Als dann einige Jahre später die ersten echten Foils rauskamen ist der Funke sofort wieder übergesprungen.
War am Anfang schon das Ziel Windsurffoil Freestyle zu machen oder war reines Cruisen ok?
Im meiner ersten Session wusste ich eigentlich schon, dass das Ziel sein wird. Ich hab da direkt schon Duckjibes und erste Sprünge versucht, hatte aber auch schon heftige Crashs obwohl ich noch nichts waghalsiges versucht habe.
Die ersten Freestyle Tricks kamen dann ziemlich bald und es funktioniert eigentlich ziemlich jeder Move. Aber gerade am Anfang hatten wir da schon gewisse Bedenken und die Langzeitstudie zu den Schäden am Körper fehlen noch 😉 aber wir sind fest dran die Grenzen auszuloten.
Wurdest du in der Szene dafür belächelt?
Ich denke, sogar noch heute werde ich für meine Foilstyle Sachen belächelt, generell aber auch fürs Foilen. Ich sag das immer so: die meisten lachen übers Foilen bis sie den ersten Flugversuch selber unternehmen und dann sind sie Feuer und Flamme. Aber das ist bei jeder Neuheit so, es gibt immer die Skeptiker. Trotzdem ist jeder Tag, ein guter Tag um etwas neues zu probieren!
Was macht Foilen für dich so besonders?
Foilen ist für mich einfach wie ein freier Vogel übers Wasser zu fliegen und einfach alle Sorgen hinter sich zu lassen. Dieses dreidimensionale Freiheitsgefühl (fast wie im Pulverschnee) lässt mich einfach nicht locker!
Die Saison werden ja die PWA Freestyle Regeln geändert – und Foils offziell erlaubt, die Stimmen dazu sind sehr gemischt – wie stehst du dazu? Wird das viel verändern?
Das wird so eine Sache. Foilfreestylen im Worldcup ist fast unmöglich zu judgen. Wenn jemand einen Spock mit dem Foil macht und jemand einen Spock slidet, das ist nicht das selbe – aber schauen wir mal wohin sich das entwickeln wird, man muss halt auch mit der Zeit gehen. Wir hatten genug Events, wo man mit 5.2 nicht ins Gleiten gekommen ist und es kein Ergebnis gab mit Foil hätten wir aber performen können!
Als Beispiel: Vorletztes Jahr am Browersdam war wirklich 5.2 Pumpwind und ich war aber mit 4.4 Foil am Anschlag – das ist eine andere Welt.
Wie das später gehandhabt wird werden wir sehen, es kann aber eine riesige Chance für das gesamte Freestyle Windsurfen sein, so dass wir mehr Events bekommen (auch mit Finne). Also generell sehe ich die Entwicklung schon positiv, bin aber selbst schon gespannt wie das Konzept umgesetzt wird.
Du wechselst ja immer mehr zum Wingfoil, wie hast du begonnen?
Als leidenschaftlicher Sportler jeder Brettsportart kam das Wingen als Kombination von allem Surfen, Skaten, Snowboarden, Kiten, Windsurfen richtig rein. Durch das Unverbunden sein von Board und Wing gibt es so viele Möglichkeiten und das macht unglaublich Spaß.
Welchen Trick lernt man da als erstes?
Beim Wingsurfen habe ich das Gefühl, funktionieren die Tricks viel einfacher, beim Windfoilen ist es komplizierter. Mit dem Wing springt es sich wirklich easy, es zieht einem auch hoch. Gerade der Upwind360, wo man erst 180 Grad Springen kann, lernt sich relativ unkompliziert. Als ersten Sprung sollte man sich am Raily versuchen, wo man sich vom Wing hinten nach ziehen lässt und dann die ersten Rotationen!
Der Backflip ist ja grad der gehypte Move. Wie gings dir beim Lernen? Wie ist das im Vergleich zu einem Loop beim Windsurfen?
Flips waren bis vor ein paar Monaten eigentlich unmöglich, alle hielten das für nicht machbar. Aber wie es sich in letzter Zeit bestätigt hat, ist es erstaunlich unkompliziert doch möglich, mit viel Mut und den Kopf ausschalten, mit Schwung nach hinten und schon bist du rum.
Es hat sich auch gezeigt, dass es dafür mehrere Techniken gibt. Zum Beispiel vom Freestyle Kiter Maxim Chabloz der springt mehr einen Trampolin Backflip (auch wie der Jeffrey Spencer, der ja der erste war), ich versuche mit meinem Windsurfbackground mehr einen Pushloop wie im Windsurfen zu machen. So ergeben sich unterschiedliche Styles.
Insgesamt sind beide Varianten aber scary und kompliziert, aber sobald man rum ist fühlt es sich erstaunlich einfach an. Der Einstieg klappt am besten mit kleinem Foil, kleinem Wing, stärkerem Wind und etwas Welle.
Beim Takeoff einfach voll Hinten reindrücken und nach Hinten schauen, aber oft passiert es halt das man nur eine viertel oder halbe Drehung macht und dann ziemlich verrückt crasht. Insgesamt würde ich sagen es ist nicht schwieriger als beim Windsurfen, aber doch deutlich anders!
Wie siehst du da die Einflüsse. Du hast ja den starken Windsurffreestyle Kitesurfbackground – das ermöglicht dann wiederum ein paar andere Moves?
Ja generell werden die Moves einfach unterschiedlich zusammen gefügt. Manche Jungs springen schon Handlepasses wie beim Kiten und auch die Railys machen die auch deutlich anders. Den Windsurfeinfluss sieht man bei mir widerrum in den Flips und den Switch Rotationen.
Das coole am Wingen ist ja, das es die Wassersportler gemeinsam aufs Wasser bringt: Surfer, Kiter, Windsurfer und so fusioniert sich das alles zu einem ganzen neuen Style.
Welche Tricks sind da noch möglich?
Ich glaub es gibt kaum Limits. Es sind bestimmt auch 3 oder 4 fache Backflips möglich wie im Snowboarden, die Frage ist eher wie es dem Fahrer nach der Landung geht 😉 Aber so 720er, 900er sind schon eingedreht und gelandet, ich denke es kommt noch vieles was wir uns gar nicht vorstellen können, man ist ja nicht mit dem Brett verbunden wie beim Windsurfen oder hat Leinen wie beim Kiten. Wir werden noch viel sehen, es sprengt mir fast die Vorstellungskraft jeden Tag! Ich träume nachts schon von sehr verrückten Rotationen.
Du bist auch stark in die Entwicklung der Ensis Wings eingebunden, was zeichnet den Wing aus?
Ich frage mich die ganze Zeit wie Wingsurfen in 2 Jahren ausschauen wird. Auf jeden Fall werden die Wings immer direkter, einfacher, handlicher. Am meisten entwickeln wir gerade eigentlich das Thema Sicherheit, etliche Hersteller kommen ja ohne Sichtfenster aus- Fenster machen den Wing eigentlich deutlich schlechter aber umso mehr am Wasser sind umso notwendiger wird das.
Interessant wird auch die Frage was braucht der Wingsport, der Markt, ob da vielleicht ein Boom ran muss oder eine andere Neuheit kommt. Wir geben wirklich Gas bei Ensis, wir machen viele Protos in unterschiedliche Richtungen, aber generell kann man sagen die Wings sind aktuell schon wirklich gut! Was da kommen wird und wie es kommen wird, kann man jetzt noch nicht wirklich sagen, war heute wahrscheinlich neu ist, ist in 3 Monaten schon wieder komplett überholt, das ist aber nicht nur bei den Wings so sonder auch bei den Foils und Boards natürlich. War aber auch letztes Jahr schon so, wenn ich daran zurück denke, bekomm ich Kopfschmerzen 😉
Welchen Wing würdest du als One Does it All empfehlen?
Der Ensis Wing funktioniert eigentlich sehr gut für alles, hat recht viel Power im Vergleich zu anderen Wings, hat genug Lift für Sprünge, ist direkt und easy zu kontrollieren für Sprünge und kann auch neutral gestellt werden auf einer Welle. Aktuell ist das meiner Ansicht nach sicher einer der besten One for Everything Wings. Viele Marken haben ja mittlerweile einige Modelle im Lineup. Wir sind aber natürlich auch am überlegen, wegen spezifischer Modelle für Freestyle, weil es einfach schon sehr spezial wird. Aber für den ersten Wingeinstieg braucht man eigentlich nichts spezifisches, sondern einen angenehmen Wing, der neben dir als Freund in der Luft schwebt und das macht der Ensis sehr gut.
Welche Windrage deckst du mit so einem Standard 4,5er ab?
Das krasse an Wings ist die Windrange! In der ersten Woche Wingen hatte ich nur einen 4er und dann einen 4,5er. In der ersten Session war ich bei 5-10 Knoten Wind (eigentlich Windstille) und beim zweiten mal bei einem 50 Knoten Föhnsturm. Jedes mal mit dem gleichen Wing.
Aber so ein 5er Wing deckt eigentlich alles ab, man kann den ja auch bei viel Wind überm Kopf neutral stellen, Ich flieg den 4.5er Wing eigentlich mit meinen 80kg in sämtlichen Windstärken. Wenn man da noch den Frontflügel beim Foil varriert, brauchts eigentlich nichts anderes mehr.
Welches Foil fährst du? Wie viel Fläche empfiehlst du?
Viele Foils! Mein absoluter Favourite ist der 1700er. Früher bin ich immer einen 2100er gefahren, aber der war ein bisschen zu groß für die Landungen. Als Lowwind Flügel ist man mit dem 2100er perfekt, fliegt bei wenig Wind und kommt auch leicht hoch – dann macht man schneller Fortschritte. Ich seh oft bei anderen Jungs die sehr kleine Foils fahren, dass sie deutlich weniger probieren, weil sie sich nicht ständig wieder neu anpumpen wollen!
Wie verändern sich die Wingboards aktuell? Was ist da noch möglich? Welches Volumen sollte man wählen zum Freestyle vs Cruisen?
Viele fahren auch super kleine Boards, Tituan zb fährt 30l. Ich hab mein Mittel gefunden bei 60l, fahre aber auch oft 80l. Es übt sich halt einfach mit mehr Volumen. Je nach Pumptechnik kann man bis zu 30l Volumen kaschieren. Bei euch am Neusiedler See braucht man wohl wegen der Tiefe ein bisschen größere Boards.
In welche Richtung glaubst du entwickelt sich Wingen noch. Bei uns in At starten immer mehr leute damit, wie ists bei euch in der Schweiz?
So wie ich das sehe, geht es durch die Decke. Bei uns bringt es Leute aufs Wasser, die nicht einmal Wassersport Erfahrung haben. Ich seh immer mehr Leute an den Spot kommen, die ich noch nie am Wasser gesehen hab, und das finde ich mega schön zu sehen wie attraktiv Wassersport wird. Das Potential der neuen Sportart ist gerade fast unbegrenzt.
Bist du mittlerweile mehr am Wingen als Windsurfen?
Schwer zu sagen. Wir haben oft ideale Wingbedingungen (also schlechte Windsurfbedingungen), deswegen bin ich oft auf dem Wing unterwegs. Es wingt sich halt einfacher beim schwachem Wind. Ich hab es gerade wieder mal gemerkt wie ich ein Windsurfoilboard getestet hab. Ich war mir vom Wasserbild (Schaumkronen) eigentlich sicher das es reichen müsste und mit dem Wing war ich schon am rumfliegen, aber zum Windsurffoilen hat es nur mit extrem viel Einsatz gereicht. Wingen ist da etwas unkomplizierter und deswegen bin ich aktuell schon mehr mit den Wings unterwegs. Bei uns bläst ja zu Teil auch nur sieben Knoten Wind und sehr böig mit dem Wing pumpst du 5m an und kannst nach 10m schon einen Trick machen und bist sehr wendig.
Wenn gut Wind ist bin ich sofort normal Freestyle Windsurfen ist meine große Leidenschaft, da hab ich richtig Bock drauf.
Was hast du dir für 2021 im Sport vorgenommen? PWA, Wingtour, Weltmeister Titel?…
Wenn alles zu Stande kommt sind aktuell sieben Wingtour Stops. Das sind viele neue Orte, das find ich spannend. Nach 10 Jahren PWA war ich fast nur für Contests an 3-4 Orten, aber dennoch hab ich auch heuer wieder Lust auf die PWA (Windsurftour) zu gehen und coole Sessions mit den Windsurfjungs zu teilen.
Aber ich bin mir gar nicht sicher, ob alles stattfindet. Seit 2020 versuch ich gar nicht mehr Pläne zu machen, denn wir leben in einer schnelllebigen Welt wo alles fast unplanbar ist aktuell. Ich freu mich auf die Saison und geb Voll Gas.
Eine Frage noch zum Abschluss, immer wieder geistern Videos von dir im Schneesturm durchs Web – wie erträgst du diese Temperaturen? Welche Tipps und Tricks hast du fürs Wintersurfen?
Ich war auch heute wieder bei Schneeregen und wirklich kalten Temperaturen am Wasser. Vielleicht hab ich auch ein extremes Kälteempfinden (oder eben nicht), aber ich bin halt mit diesen Verhältnissen auch aufgewachsen! Trotzdem glaube ich, man kann sich da auch ein bisschen abhärten – das meiste ist definitiv mental. Ich habe da sicher auch kalte Finger, am Körper ist es mit einem guten Neoprenanzug sicher nicht kalt. Wichtig ist eine dicke Haube, denn die meiste Wärme verliert man über die Kopf – es engt halt ein. Wichtig ein guter Anzug. Ich fahr einen 5/3er Anzug und wenns richtig kalt ist noch einen Shorty unter dem Neo – dann hat man so eine 7mm Schicht, kann sich aber kaum mehr Bewegen, aber man kann Rippen.
Wie gesagt das Problem sind die Hände, die geschlossenen Handschuhe sind nicht ideal weil man so leicht Krämpfe bekommt, am besten sind eigentlich Fäustlinge mit offenen Handflächen. Einen Trick kann ich aber verraten: Man geht raus, fährt 3-4 Schläge, kommt wieder rein, lässt die Finger auftauen- schaut dass wirklich wieder Blut in die Finger kommt. Das tut zwar eventuell etwas weh, aber dann bleiben die Finger danach viel länger warm und man kann bei sehr kaltem Temperaturen erträglich surfen. Gute Ausrüstung lohnt sich aber.
und jetzt bis bald am Wasser euer Balz!
Wordrap
Homespot: Bielersee (Schweiz) (jeden Tag Wind fürs Foil)
Lieblingsspot: Neuenburger See (auch Schweiz) bei richtig Sturm Wahnsinn
Lieblingstrick:
Windsurfen: Shifty (wie Achterbahn)
Wingsurfen: 720 aus Swich
Foilstyle: Backloop aus Flachwasser
Wenn du wählen müsstest:Windsurfen oder Wingsurfen / Finne oder Foil / Welle oder Flachwasser / Bus oder Hotel
Ich wähle nicht mehr: morgens Wellenreiten, dann mit dem Wing die Wellenabreiten bis der Wind stärker wird und dann eine richtig fette Wave/Freestyle Session zum Windsurfen und zum Abschluss noch ein bisschen Kiten. Und ganz ehrlich mit dem Bus hab ich mein eigenes Hotel immer dabei 😉
Sponsoren: Danke dass Sie mein Traumleben unterstützen und möglich machen
Diese Frage wird uns häufig gestellt. Deswegen haben wir uns jetzt die Zeit genommen auch die passenden Antworten zu liefern, denn eine pauschale Antwort ist nicht so einfach. Ja, man kann viele Foils auch zum Wingfoilen verwenden, allerdings zum Teil mit deutlichen Einschränkungen – wie groß diese sind erfahrt ihr in diesem Beitrag und natürlich auch in dem Video am Schluss.
Die Unterschiede zwischen Windsurf – Kitesurf – Wingfoil
Grundsätzlich gibt es bei uns drei kategorien von Foils: Windsurf-, Kitesurf und Surf- & SUPfoils (bzw Wingfoils).
Windsurffoils
Der größte Unterschied zwischen Windsurffoils und den anderen Foilkategorien ist die deutlich längere Fuselage, da beim Windsurffoilen der Druck durch den Mastfuß und das Segel nicht nur durch den Surfer auf das Foil wirkt, muss der Frontflügel weiter vorne sitzen. Deswegen sind Windsurf-Fuselages bis zu 30cm
länger als kurze Surf-Fuselages. Außerdem wird das Foil durch die längere Fuselage deutlich stabiler in der Nickachse – das ist besonders wichtig bei höheren Geschwindigkeiten mit Windsurfmaterial.
Bei den Frontflügeln greift man im Windsurfen auf Flügel zwischen 900cm2 und 1500cm2. Ein 1500cm2 geht durchaus schon je nach Wind auch zum Wingfoilen, für Einsteiger sind aber deutlich größere Flügelsetups zu empfehlen. Für Fortgeschrittene Wingfoiler reicht ein Flügel um die 1500cm2sicherlich aus.
Kitefoils sind wirklich sehr verschieden, von sehr racigen gestreckten Flügeln bis zu größeren surfigeren Frontflügeln gibt es alles. Während die sehr auf Speed getrimmten Race-Foilmodelle (wie Levitaz R5, Duotone Daytona) nicht zum Wingsurfen geeignet sind, sollte man mal einen Blick auf die surfigeren Freeride Foils werfen: Kitefoils wie das Duotone Spirit Surf 1500 oder das Levitaz Shaka M taugen durchaus auch zum Wingen.
Beim Kitesurf-Foilen werden meistens deutlich kleinere Flügel verwendet als zum Wingfoilen wirklich gut geeignet sind. Die größte Kitefoils haben meistens um 1500cm2Fläche, das ist für Einsteiger beim Wingsurfen eigentlich zu klein für ambitionierte Foiler aber kein Problem!
Haben eine kurze Fuselage, sind für nicht so große Geschwindigkeiten ausgelegt und ermöglichen engere Turns. Die großen Frontwings mit bis zu 2500cm2 Fläche sind auch perfekt für Wingeinsteiger geeignet oder bringen einem bei extrem wenig Wind aufs Foil. Bei den Flügeln sind die kleinsten, schnellen Foils für Tricks oder höhere Geschwindigkeit ca so wie bei großen Kitefoilsmit um die 1200cm2 (zB Balz Müller fährt die bei viel Wind). Bei wenig Wind sollte man aber zu deutlich größeren Frontflügeln greifen. Die meisten von Euch, die Wingfoilen als Leichtwind-Alternative sehen sollten unbedingt eher zu großen cruisigeren Flügeln greifen!
Interessant in unserem Material Pool sind hier bestimmt die Slingshot Foils, die komplett modular sind – hier könnte zb beim FKite nur der Frontflügel getauscht werden und schon hat mein ein perfektes Wingfoil. Beim Windsurffoil FWind wäre eine Möglichkeit nur die Fuselage zu tauschen (auf eine kurze) und den 76er Infinity Frontwing weiter zu verwenden. Aber auch Levitaz hat ein komplett modulares System bei dem die Frontwindg & Fuselage getauscht werden kann und so das Foil zum Kiten oder Wingen verwendet werden kann. Die Fanatic Windsurf und SUP Foils sind untereinander aktuell noch nicht kompatibel. Der Große Windsurfwing passt leider nicht auf die kurze Surf Fuselage und die großen Surfflügel passen leider nicht auf die Windsurffuselage.