Kiteboard Twintips – die unterschiedlichen Boardtypen

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Wie in unserem ersten Beitrag über Twintip Kiteboards angekündigt, wollten wir uns nochmal dem Thema widmen und ein wenig über aktuelle Boards schreiben. Was für verschiedene Twintips/Shapes gibt es? Wie unterscheiden sich die Boards? Was machen die einzelnen Features von Boards im Fahrverhalten aus?

Shapes

Grundsätzlich kann man sagen es gibt folgende verschiedenen Shapes bei Twintips:

Wir werden nun in erster Linie auf die Freeride & Freestyle Boards eingehen, weil diese die gefragtesten Kiteboards sind.

Freeride vs Freestyle

 

Der erste große Unterschied in diesen Kategorien ist die Outline – also die Form des Boards an sich. Freeride Boards haben eher eine runde Outline, bauchige Kanten und schmal zusammenlaufende Tips. Freestyle Boards hingegen eine eher gerade Outline und breite Tips. Rundere Outlines bieten besseres Carvingverhalten – gerade Outlines bieten mehr Pop für Sprünge.

Zu beachten ist auch die Rockerline – das heisst die Biegung des Boards. Generell kann man sagen je mehr Biegung desto schlechter gleitet ein Board an – je weniger desto schneller ist es. Hier liegt es am Shaper, die optimale Mischung zu finden, denn zu flache Boards werden gerne nervös und bieten nicht soviel Komfort, also Dämpfung, im Kabbelwasser.

Kiteboards mit zu viel Rocker gleiten nicht mehr gut an und fahren schlecht upwind. Die Biegung wird auch beeinflusst durch das Unterwasserschiff… so kann man zum Beispiel im mittleren Bereich eines Boards durch eine Konkave oder Channels (siehe Ozone Torque, Duotone Jaime) „Biegung herausnehmen“ und so Komfort mit gutem Angleiten kombinieren. Channels & Konkaven im Unterwasserschiff  verleihen einem Board auch bessere Kontrolle bei Überpower.

Und – ein ganz wichtiger Punkt ist der Flex, also wie und wie viel biegt sich das Kiteboard!

Twintips die weicher abgestimmt sind, gleiten nicht so gut an, haben aber mehr Komfort – harte Boards haben mehr Pop und auch Upwind-Leistung. Dank der aufwendigen Technik  und Bauweisen, die mittlerweile eingesetzt werden, kann der Flex extrem gut in den verschiedenen Bereichen des Boards definiert werden. So wird der mittlere Bereich eher hart abgestimmt und zu den Tips hin immer mehr Flex eingebaut. (Beispiel Spaceflex Duotone Select & Soleil) Freestyleboards haben allerdings auch in den Tips weniger Flex. Weiche Tips bedeuten immer mehr Komfort – aber auch weniger Leistung im Board.

Alles in allem liegt es am Shaper all diese Merkmale optimal zu kombinieren um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Es ist allerdings auch so, dass speziell im Bereich Freestyle/Freeride die Boards teilweise einen sehr breiten Einsatzbereich haben. Die Grenzen zwischen diesen  beiden Kategorien sind oft fliessend… so hat das Duotone Jaime zb.: schon recht gute Freestyle Eigenschaften, kann aber mit dem Teamseries, das die Jungs im Worldcup fahren nicht mithalten.  Aber alleine Freestyle ist ein sehr breiter Begriff… manche verstehen darunter hohe Sprünge mit Kiteunterstützung – Andere eher unhooked-Tricks.

 

Wakestyle Boards bzw. Pakrstyle Twintips haben eine extrem starke Biegung, weil neim Wakestyle sehr oft harte, flache Landungen vorkommen und eine starke Rockerline dämpft eben diese Landung sehr gut ab. Meistens haben solche Kiteboards auch eine sogenannte “Grindbase“, damit das Board auf der Unterseite robuster wird – für den Einsatz auf Obstacles (Kicker & Slider).

Die Wave-Twintips sind wie gesagt eher Exoten Boards und werden oft an der Küste eingesetzt wenn es keie sauberen Wellen gibt und eher ein chaotisches Shorebreak.

Testmöglichkeit im Surfshop Upsidedown und bei Kite2Fly

Wie immer bieten wir auch bei den Twintips die Möglichkeit eine ganze Reihe an Board bei uns zu testen! In unserer Kiteschule kite2fly.com haben wir ein Duotone Testcenter eingerichtet und im Shop bieten wir auch Testboards von anderen Marken (Ozone, Cabrinha, ect) an. Wir hoffen dieser kurze Überblick hilft euch ein Bild von diesem komplexen Thema zu bekommen gerne könnt ihr nach Corona im Shop zur Beratung vorbeikommen!

Bis bald Euer Jo und Team USD

 

Appletree Surfboards

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Wir haben die Marke Appletree seit einiger Zeit schon am Radar gehabt und die Produktlinie verfolgt. 2019 wurde die Produktionsstätte nach Portugal verlegt und massiv vergrößert, um der steigenden Nachfrage Herr zu werden. Außerdem wurde die White Line präsentiert – eine kleine Linie mit Serien-Boards. Die Qualität und die Philosophier der Marke hat uns schließlich überzeugt, die Kiteboards in unser Sortiment aufzunehmen. Für uns auch ein Anlass euch Appletree genauer vorzustellen.

Die zwei Holländer Wieger und Jorrit Buurma starteten vor etwa 15 Jahren damit, Surfboards in einer kleinen Scheune einer Apfelfarm zu bauen –  so entstand auch der Name Appletree. Als wenig später beide mit dem Kitevirus infiziert waren, wurde das Basteln auf Kitewaveboards ausgedehnt. Die Boards der Brüder wurden über die Jahre immer gefragter und so beschlossen sie 2016 die Produktion professionell aufzustellen. Wir wollten den Jungs etwas auf den Zahn fühlen und sie über Appletree, ihren Background und ihre weiteren Ziele ausfragen:

Wie lange kitet ihr beide schon?

Wieger:Eigentlich haben wir beide einen starken Surfbackground und haben auch deswegen angefangen selbst Boards zu bauen. Jorrit arbeitete schon viele Jahre bei Mystic (u.A. war er Produktdesigner für Trapeze und war maßgeblich an dem ersten reinen Wavetrapez verantwortlich), dort kam er mit dem Kitesurfen in Kontakt. Wir nennen es aber Surfen mit einem Kite 😉 Wenig später hielt ich es nicht mehr aus, meinem Bruder zu beobachten wie er eine Welle nach der andern zerrippte – ich musste Kiten lernen. Natürlich gehen wir beide noch immer sehr gerne Wellenreiten, aber sobald es Wind gibt sind wir nur mehr mit Kites unterwegs, und wir bekommen damit noch mehr Wellen als früher 😉

 

Wann kam bei euch die Entscheidung eine Board-Marke als Full-TimeJob zu betreiben?

Nach ca 10 Jahren Basteln in der alten Scheune im Garten unserer Eltern (auf einer Apfelfarm), hatten wir einen Durchbruch mit den verwendeten Materialien. Dadurch kamen wir auf die Idee die Boards auch unter dem Label „Apple Tree“ zu verkaufen.

Das Ganze war ein Mix aus Backround als Produktentwickler mit seiner Affinität die besten Materialien zu finden und verwenden kombiniert mit meiner Leidenschaft zum Handwerk. Die Nachfrage war sofort erstaunlich groß, da unsere Boards von Anfang an eine sehr hohe Qualität hatten. Anfang 2016 kündigten wir unsere regulären Jobs, zog mit der Werkstatt in eine größere Location um und begannen Fulltime Boards zu bauen. Unsere Marke Appletree ist seitdem rasant gewachsen, aus unserem zwei Mann Familienunternehmen ist ein Unternehmen mit 9 Angestellte geworden. Wir haben 2019 unsere Factory nach Portugal verlegt, denn in Portugal gibt’s fast immer Welle und/oder Wind (natürlich sieht wir samt Familie auch umgezogen).

Wie habt ihr eure revolutionäre Bauweise entwickelt?

Durch unser ständiges experimentieren mit Materialen und einer verbissenen Suche nach Innovationen im Bereich der Konstruktion, sind wir zu der heutigen Bauweise gelangt. Unser Kernmaterial, also die Basis unserer Board, ist einzigartig. Der Markt bzw. Kitesurfer & Wellenreiter verlangen nach leichten Boards, die aber gleichzeitig robust und ein lebendiges Fahrgefühl bieten sollen – genau das wollen wir mit Appletree bieten! Wir wollen aber nicht stehen bleiben und sind deswegen immer auf der Suche nach Innovationsmöglichkeiten und Verbesserungen.  Unsere Boards werden ständig verbessert, sobald wir eine Möglichkeit gefunden haben!

 

Was sind eure liebsten Bedingungen und das Material dafür?

Wieger:

Lieblingsspot: Kapverden, Sal zum Kitesurfen mit perfektem sid-off shore wind und guten Wellen. Die Insel ist allerdings langweilig – also nur bei guten Vorhersagen hinfahren!
Lieblingsboard: Appletree Malus Domestica 5´2“

Jorrit:

Lieblingsspot: Bar tra Insel, ein Secret Spot der nicht mal auf Google-Maps zu finden ist und nur an einer Handvoll Tagen im Jahr funktioniert – wenn er funktioniert DANN..

Lieblingsboard: Appletree Appleflap Noseless 5´2“Full Carbon 

Was sind die Appletree Pläne für die Zukunft?

Kurzfristig wollen wir die Marke Appletree weltweit bekannter machen. Wir sind gerade dabei in die USA und nach Kanada zu expandieren.

Langfristig wollen wir aber unsere bereits wirklich gute Bauweise noch weiter verbessern – speziell im Vollcarbon Bereich. Hier bieten sich viele neue Möglichkeiten in den Bereichen: Kitefoil, Foilsurfen und Wingfoilen. Außerdem arbeiten wir gerade an einem Serien-Foil-Raceboard für die Olympischen Spiele 2024.

Und zu guter Letzt wollen wir aber unsere Wurzeln nicht vergessen, Wellenreitboards bauen und diese vor unserer Haustüre so viel wie möglich zu testen!

 

Mehr Infos:

Appletree bei uns im Shop

Web: appletreesurfboards.com

Instagram: instagram.com/appletreesurfboards

Facebook: facebook.com/pg/ATSboards