Kinder & Windsurfen
Kinder lernen Windsurfen
Dem eigenen Nachwuchs mit dem Windsurfvirus infizieren? Keine leichte Aufgabe, aber definitiv möglich und mit den Tipps von unserem Max Brinnich, der seit vielen bei der Next Generation Week 6- bis 10jährigen Kids Windsurfen beibringt, um einiges leichter!
Zuerst sollten wir uns die Frage stellen, wer kann überhaupt Windsurfen lernen?
Früher galt die Faustregel: „Wer sicher schwimmen kann, kann Windsurfen lernen“ Das Einstiegsalter in unseren Sport lag meistens zwischen 7 und 10 Jahren. Als ich vor gut 20 Jahren als 8jähriger mit dem Windsurfen begonnen habe, gab es weder gute Kinderbretter noch vernünftige Riggs. Ich habe auf einem Sunset Slalom mit einem relativ schweren MiniBic Segel gelernt. Mein kleinerer Bruder konnte es mit 5 nicht aufziehen. Die Hürde ein Segel aufzuziehen ist heute deutlich geringer und wir haben auch schon einigen 4-5 Jährigen mit einem iRigg zum ersten Windsurferlebnis verholfen.
Generell sollte man aber bedenken, dass Kinder unterschiedlich sind: nimm 10 Jungs mit 7 Jahren und du bekommst 7 unterschiedliche Ergebnisse beim Körperlichen und geistigen Level. Das macht das Schulen anspruchsvoll, aber dazu später mehr.
Grundfragen vorab
Kann das Kind ein kleines Kindersegel tragen, ohne das ein Teil den Boden berührt? Kann das Kind ein Kindersegel ohne übermäßige Anstrengung aus dem Wasser ziehen und zügig aufrichten? Ist das Kind in der Lage, ohne Schwierigkeiten und ohne Angst den Kopf einige Sekunden unter Wasser zunehmen und unter einem Brett/ Segel sicher hindurch zu tauchen?
Das richtige Kindersegel
Ich persönlich halte das aufblasbare iRigg für die beste Erfindung, um Kindern schnell Surfen beizubringen. Besonders am Beginn der Surfkarriere machen sie mit dem Segel ultraschnelle Fortschritte. Ich hatte schon oft skeptische Eltern am Strand, die wollten dass ihr Kind ein „hartes, echtes Segel“ bekommt und nicht so „ein aufblasbares Spielzeug“. Nach einer kurzen Erklärung und bei guten Schulungsbedingungen (leichter Wind, flaches Wasser), fuhr der Nachwuchs mit dem „aufblasbaren Spielzeug“ bereits nach 5 Minuten einen Schlag bis an den Strand…und war mit Spaß bereits mit dem Windsurfen angefixt. Während mit einem klassischen Kinderrigg der Start deutlich länger dauert. Dafür funktionieren harte Segel bei mehr Wind deutlich besser und ab einem gewissen Punkt führt auch kein Weg mehr daran vorbei. Zusammengefasst: iRigg für den Einstieg bis sicheres Starten, Steuern, Wenden beherscht werden. Wird bei mehr Wind gesurft, funktionoert ein klassisches Kinderrigg (zb. Ascan Pro) besser. Sobald es an die ersten Gleitfahrten gehen soll auf ein herkömmliches leichtes Rigg setzen (z.B Duotone Now)
Vorteile Aufblasbares Segel:
- Leicht
- Schwimmt
- Lässt sich leicht aufziehen
- Wegen der Griffe statt Mast und Gabelbaum sehr intuitiv
- Keine Verletzungsgefahr
Das richtige Board
Wie schon weiter oben beschrieben, hatte ich persönlich die Ehre auf einem Sunset Slalom mit 105L mit einer Mastspur des Todes und keinem Schwert surfen zu lernen. Ich empfehle euch auf jeden Fall, Bretter zu verwenden, die zumindest über eine Mittelfinne verfügen. Spezielle Kinderbretter wie Fanatic Ripper und co sind aber deutlich besser, da sie wegen der speziellen Geometrie von den allerersten Anfängen bis hinzu den ersten Powerhalsen und Sprüngen im Gleiten verwendet werden können und über ein weiches Softdeck verfügen.
Als Alternative bieten sich auch SUP Boards mit Mastfußinsert an! Besonders aufblasbare reduzieren die Verletzungsgefahr. Hier sollte man darauf achten eine Centerfinne zu haben, da die Kids sonst leicht abtreiben, was sehr frustrierend ist – denn die kleinen Segel entwickeln zu wenig Vortrieb/Druck um das Brett richtig steuern zu können, wenn das „Schwert“ fehlt. Hat das eigene Standuppaddel Board keine Mittelfinne, kann ein Fanatic Driftstopper nachgerüstet werden.
Neopren ist Pflicht
Selbst an sehr warmen Sommertagen kühlen die Kids wegen der Verdunstungskälte sehr schnell aus. Deswegen immer einen Neopren tragen.
Schulung
Den ganz kleinen Kids Windsurfen in der Theorie zu lernen ist eigentlich nicht möglich. Deswegen setze ich seit vielen Jahren darauf, den Kindern so schnell als möglich Spaß zu vermitteln. Wir starten unsere Kurse immer mit Spielen mit den Windsurfbrettern, Balancieren, Wackeln, Drüberlaufen um ein Gefühl für Gleichgewicht und Board zu bekommen. Während bei einem klassischen Surfkurs die Landschulung am Beginn relativ lange dauert, erklären wir den Kids nur kurz (wirklich kurz) wie man das Segelhoch zieht und lassen jeden an Land probieren. Danach direkt aufs Wasser und am Wasser helfen. Mit einem iRigg sollten sich die ersten Erfolge Ruckzuckeinstellen. Sobald man sicher in eine Richtung fahren kann kommt die nächste dran. Danach kann man sich ans wenden wagen und die Grundfertigkeiten festigen. Was man auf keinen Fall machen sollte? Das Board festhalten (in der guten Absicht das es weniger kippelt), denn dann ist super viel Druck im Segel und die Kinder werden nach vorne übergezogen.
Wichtig ist außerdem geduldig sein und den eigenen Ergeiz nicht auf den Surfnachwuchs anzuwenden. Für die ganz kleinen gehört spielen als wesentlicher Bestandteil dazu: vom Brett springen, Tauchen, Plantschen usw…
Der Spaß sollte im Vordergrund stehen.
Falls ihr Lust habt mal bei uns in den Kurs zu kommen: von 6.-10.7. und von 13.-17.7. gibts wieder die Next Generation Week in Podersdorf. Ein Platz pro Termin ist noch frei. Wir verkaufen im Anschluss auch das gesamte Material, also falls ihr lieber was gebrauchtes kaufen wollt…btw gebrauchtes Kindermaterial ist auch sehr wertstabil und kann immer weitergegeben werden!
Bis bald am See
Max